Cornelis Ryckwaert
Cornelis Ryckwaert (* in Utrecht; † 9. November 1693 in Küstrin) war ein niederländischer Baumeister und Ingenieur.
Er stand seit 1667 in brandenburgischen Diensten für Kurfürst Friedrich Wilhelm, dessen niederländische Gemahlin Luise Henriette von Oranien im selben Jahr starb, und wurde Festungsbauleiter auf der Festung Küstrin. Die Eheleute hatten schon viele andere niederländische Architekten, Ingenieure, Künstler und Handwerker nach Brandenburg berufen.
Er nahm in Küstrin seinen Wohnsitz und behielt ihn bis zu seinem Tod bei. Er wurde jedoch auch in anderen Regionen für bedeutende Schlossbauten herangezogen, allen voran für das fürstliche Residenzschloss in Zerbst, das aber erst später in veränderter Form vollendet wurde, ferner die Zerbster Trinitatiskirche und das Landschloss Coswig (ebenfalls für das Fürstenhaus Anhalt-Zerbst). Für Luise Henriettes Schwester Henriette Catharina von Anhalt-Dessau erbaute er um 1685 das Schloss Oranienbaum. Unweit seinem Wohnsitz, im östlichen Brandenburg, entstanden Schloss Sonnenburg, Schloss Schwedt, das Junkerhaus Frankfurt und Schloss Groß Rietz.
Werke (Auswahl)
- Ordensschloss Sonnenburg, Sitz der Herrenmeister des Johanniterordens der Ballei Brandenburg (1662–1667, ausgebrannt 1973)[1]
- Schloss Schwedt (1670, zerstört 1945, 1962 gesprengt) und Stadtgestaltung Schwedt (1685)
- Schloss Coswig (ab 1674)
- Junkerhaus (Frankfurt (Oder)) (1670–1690)
- Schloss Zerbst (1681–1696, zerstört 1945, danach gesprengt)
- Trinitatiskirche Zerbst (1682)
- Schloss Oranienbaum und Stadtgestaltung Oranienbaum (1683–1698)
- Schloss Groß Rietz (1693–1700)
Bilder
Literatur
- Christian Nülken: Cornelis Ryckwaert – ein niederländischer Baumeister des 17. Jahrhunderts in Brandenburg und Anhalt. In: Sibylle Badstübner-Gröger: Schlösser, Herrenhäuser, Burgen und Gärten in Brandenburg. Berlin 2012, S. 162–169, ISBN 978-3-86732-108-2.