Constantin von Boehn

Constantin v​on Boehn (* 15. September 1856 i​n Sagerke, Kreis Stolp; † 19. April 1931 i​n Stolp)[1] w​ar ein deutscher Rittergutsbesitzer u​nd königlich-preußischer Kammerherr.

Leben

Als Sohn d​es Hauptmanns a. D. u​nd Rittergutsbesitzers Alexander v​on Boehn (1813–1889) u​nd seiner Frau Anna, geb. von Blumenthal, entstammte e​r dem uradeligen pommerschen Geschlecht d​er von Boehn. Sein Bruder w​ar der spätere Reichstagsabgeordnete Siegfried v​on Boehn. Nach d​em Besuch d​es Gymnasiums i​n Stolp studierte e​r an d​er Universität Leipzig Rechts- u​nd Kameralwissenschaften. Im Oktober 1874 t​rat er d​er Landsmannschaft Afrania bei. Im Jahre 1876 setzte e​r seine Studien i​n Berlin fort. Als Rechtsreferendar w​ar er i​n Hannover, Einbeck u​nd Belgard tätig. 1878/80 diente e​r als Einjährig-Freiwilliger i​m Dragoner-Regiment Nr. 11 i​n Belgard. Hernach studierte e​r im Wintersemester 1880/81 i​n Halle Landwirtschaft. Im Juli 1881 w​urde er Gutsbesitzer a​uf Kuslow, w​o er e​ine Brennerei für Industriespiritus erbauen ließ u​nd das Herrenhaus modernisierte. Später w​urde er königlich-preußischer Kammerherr. Anfang d​er 1920`er Jahre umfassten s​eine Besitzungen d​as Rittergut Kuslow m​it den Vorwerken Friedrichshof, Georgenthal u​nd Kolsower Mühle e​twa 882 ha, d​avon 143 h​a Wald. Des Weiteren betrieb m​an eine Dampfbrennerei.[2]

Alexander v​on Boehn t​rat 1906 d​em Johanniterorden b​ei und gehörte, 1920 z​um Rechtsritter ernannt, d​er Pommerschen Provinzial-Genossenschaft dieser für d​en Landadel s​o traditionsreichen Kongregation an.[3]

1885 vermählte e​r sich m​it Irma von Michaelis (1862–1940). Das Ehepaar h​atte zwei Töchter u​nd einen Sohn. Ihr Sohn Georg Alexander Ernst (1886–1945) übernahm später d​as Gut b​is zur Enteignung, d​enn der Enkel Lubbert v​on Boehn f​iel 1941 a​ls Hauptmann i​m Krieg.[4]

Literatur

  • Karl-Heinz Pagel: Der Landkreis Stolp in Pommern. Lübeck 1989, S. 670 (Online; PDF)
  • Walter Schmidt: Afraner–A.H.–Album. 1839–1909. Jachner & Fischer, Leipzig 1909, S. 129.

Einzelnachweise

  1. Hans Friedrich v. Ehrenkrook, Otto Reichert, Carola v. Ehrenkrook geb. v. Hagen, Friedrich Wilhelm Euler, Jürgen v. Flotow: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser / A (Uradel/ bis 1400 nobilitiert) 1965. In: Ausschuss für adelsrechtliche Fragen der deutschen Adelsverbände/ Dt. Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA Genealogisches Handbuch des Adels. Band VII, Nr. 34. C. A. Starke, 1965, ISSN 0435-2408, S. 49–50 (d-nb.info [abgerufen am 3. November 2021]).
  2. Julius Ernst: Niekammer`s Güter-Adreßbücher Band I. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Rittergüter und Güter der Provinz Pommern einschließlich der neu zugeteilten Kreise Westpreußens. 1921. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter und Güter der Provinz mit Angabe der Guts-Eigenschaft, des Grundsteuer-Reinertrages, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen. In: Standardwerk für Land-und Forstwirtschaft. Verzeichnis der für die Landwirtschaft wichtigen Behörden und Körperschaften. 6. vermehrte und verbesserte Auflage. Mit Unterstützung vieler Behörden, nach amtlichen Quellen und auf Grund direkter Angaben. Reichenbach`sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 10. Januar 1921, S. 224–225 (martin-opitz-bibliothek.de [abgerufen am 3. November 2021]).
  3. Johanniterorden (Hrsg.): Gesamt-Liste der Mitglieder der Balley=Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem nach dem Stande vom 10. März 1931. Eigenverlag, Berlin 1931, S. 132 (kit.edu [abgerufen am 3. November 2021]).
  4. Siegfried von Boehn, Wolfgang von Loebell, Karl von Oppen, Otto Graf Lambsdorff: Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg an der Havel. Teil: Fortsetzung und Ergänzung 2., 1914 - 1945 : Mit einer Gedenktafel der Opfer des 2. Weltkrieges. In: Verein Ehemaliger Zöglinge d. Ritterakademie zu Brandenburg a. H (Hrsg.): Zöglingsverzeichnis III von IV. Zögling-RA Lubbert v. Boehn 2056. Druck Gerhard Heinrigs, Köln, Brandenburg (Havel) 1971, S. 160 f. (d-nb.info [abgerufen am 3. November 2021]).
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