Comtesse des Grauens
Comtesse des Grauens ist ein 1971 entstandener, britischer Horrorfilm aus der Hammer Films-Produktion. Ingrid Pitt ist in der Titelrolle der Gräfin Elisabeth Nadasdy zu sehen, angelehnt an Überlieferungen zur historisch verbürgten, ungarischen Gräfin Bathory. Obwohl der englische Originaltitel eine Vampirgeschichte um eine Gräfin Dracula insinuiert, hat dieser Film nichts mit Blutsaugern zu tun.
Film | |
---|---|
Titel | Comtesse des Grauens |
Originaltitel | Countess Dracula |
Produktionsland | Vereinigtes Königreich |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1971 |
Länge | 93 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 16 |
Stab | |
Regie | Peter Sasdy |
Drehbuch | Jeremy Paul |
Produktion | Alexander Paal |
Musik | Harry Robertson |
Kamera | Kenneth Talbot |
Schnitt | Henry Richardson |
Besetzung | |
|
Handlung
Ungarn im 17. Jahrhundert. Die einst blühend schöne, auf einem Landschloss residierende Gräfin Elisabeth Nadasdy hat nach dem Tod ihres Gatten die Hälfte seiner Ländereien geerbt, die andere Hälfte ging an ihre Tochter Ilona Nadasdy. Durch ein zufälliges Missgeschick einer ihrer Dienstmädchen macht Gräfin Elisabeth die Entdeckung, dass das Blut junger Mädchen ihre Haut glättet und verjüngt und in flächendeckender Anwendung regelrecht wie ein Jungbrunnen auf sie wirkt. Bald entwickelt sich aus ihrem Wunsch nach ewiger Jugend und Schönheit ein regelrechter Wahn, der in einem Blutrausch enden muss: Denn die Gräfin verlangt nach Jungfrauen, die man ihr zuführt und in deren Blut sie baden kann. Schlossvorsteher Hauptmann Dobi, der gleichfalls auf der Burg wohnt und überdies als Elisabeths Teilzeitlover dient, ist ihr treuer Diener und hilft bei den Bluttaten so gut er kann.
Der Drang nach ewiger Jugend wird in Elisabeth immer größer, und die Abstände, in denen die Comtesse des Grauens neues Blut braucht, um den immer schneller eintretenden Alterungsprozess zu verzögern, immer kleiner. Gräfin Elisabeth, die Dobi längst um den Finger gewickelt und für ihre Machenschaften eingespannt hat, tut dies alles in erster Linie, um dem Husarenleutnant Imre Toth zu gefallen. Das ist ein schmucker Soldat, der deutlich jünger ist als sie und den sie unbedingt heiraten möchte. Schließlich verschwindet auf Elisabeths Befehl hin mit Hauptmann Dobis Mithilfe auch Tochter Ilona aus dem Blickfeld (und in ein geheimes Versteck), und Elisabeth gibt sich als ihre eigene Tochter aus. Als sie mit Imre schließlich den Bund fürs Leben schließen will, kommt, was kommen muss: die Braut altert im Zeitraffertempo, ihre Haut wird extrem faltig und riesige Warzen übersäen ihr Gesicht. Elisabeth will final die zurückkehrende Ilona erstechen, die letzte Hoffnung auf neues Jungfrauenblut, doch Imre verhindert den Mord und stirbt anstatt Ilona. Elisabeth und Hauptmann Dobi müssen für ihre Untaten ins Gefängnis, wo sie auf ihre Hinrichtung warten. Draußen vor den Gefängnismauern tobt der Mob und skandiert „Teufelin“ und „Gräfin Dracula“.
Produktionsnotizen
Comtesse des Grauens wurde am 30. Januar 1971 in London uraufgeführt. Die deutsche Erstaufführung fand am 1. Februar 1974 statt.
Historischer Hintergrund
Die Geschichte der Blutgräfin, oder wie der Originaltitel sie nennt „Gräfin Dracula“, basiert auf Überlieferungen die ungarische Gräfin Elisabeth Báthory (1560–1614) betreffend. Im Laufe der Jahrhunderte wurden aus den Fakten ihrer Untaten Unterstellungen, sie habe rund 600 Mädchen und junge Frauen (angeblich alles Jungfrauen) ermorden und ausbluten lassen, um, zum Zweck der Erhaltung ewiger Jugend, in deren Blut zu baden.
Kritiken
New-York-Times-Kritiker Howard Thompson befand, dass Comtesse des Grauens unter den Horrorfilmen “besser ist als die meisten in einem Meer trashiger Mitbewerber”[1]
Donald Guarisco schrieb auf allmovie.com, „Countess Dracula“ sei einer der „unterschätzteren Filme der späteren Jahre der Hammer Films-Dynastie.“ Außerdem zeige der Streifen eine „gut abgestimmte Mischung aus Schauerszenen und Keckheit bei schnellem Tempo“. Hauptdarstellerin Ingrid Pitt wiederum werfe sich in ihre Rolle mit „melodramatischem Elan und schafft einen Charakter, der verführerisch, schrecklich und erschreckend sein kann – alles in nur einer einzigen Szene.“[2]
„Naiver Gruselfilm in handwerklich ansehnlicher Verpackung.“
Der Movie & Video Guide fand, der Film sei ein „OK Schocker“.[4]
Halliwell‘s Film Guide sah hier eine „sub-freudianische Ergänzung zur grotesken Hammer-Gallerie der Monster“.[5]
Einzelnachweise
- The New York Times vom 12. Oktober 1972
- Kritik auf allmovie.com
- Comtesse des Grauens im Lexikon des internationalen Films , abgerufen am 9. September 2018
- Leonard Maltin: Movie & Video Guide, 1996 edition, S. 267
- Leslie Halliwell: Halliwell‘s Film Guide, Seventh Edition, New York 1989, S. 225
Weblinks
- Comtesse des Grauens in der Internet Movie Database (englisch)