Colossus-Klasse (1910)
Die Colossus-Klasse war eine britische Klasse von Schlachtschiffen mit einer Verdrängung von 23.000 t. Zur Colossus-Klasse gehörten die HMS Colossus und die HMS Hercules.
Colossus-Klasse | |
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Die HMS Colossus | |
Übersicht | |
Typ | Schlachtschiff |
Einheiten | 2 |
Bauwerft | |
Bestellung | 1908 |
Kiellegung | 1909 |
Stapellauf | 1910 |
Dienstzeit |
1911 – 1922/1923 |
Technische Daten | |
Verdrängung |
20.225 ts Standard |
Länge |
166 m |
Breite |
26 m |
Tiefgang |
7,7 m |
Besatzung |
755 |
Antrieb | |
Geschwindigkeit |
21 kn |
Reichweite |
6680 sm bei 10 kn, |
Bewaffnung |
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Panzerung Seitenpanzer oberes Panzerdeck unteres Panzerdeck Barbetten Geschütztürme Kommandoturm Unterwasserschutz Panzerquerschotten Panzerschotten für Munitionskammern |
178 mm bis 279 mm |
Geschichte
Als Nachfolgebauten von HMS Neptune wurden 1909 die zwei Schiffe der Colossus-Klasse bewilligt. Die Geschützanordnung der Neptune wurde beibehalten, allerdings wurde die Panzerung leicht verändert. Beide Schiffe gehörten im Ersten Weltkrieg zur Home Fleet und wurden gemäß den Bestimmungen des Washingtoner Flottenabkommens vom 6. Februar 1922 verschrottet.
Entwurf
Hauptbewaffnung
Die 12 Zoll-Geschütze wurden wie bei der Neptune in fünf Doppeltürmen aufgestellt. Die beiden Seitentürme waren diagonal versetzt, die beiden hinteren Türme waren überhöhend aufgestellt. Dadurch wurde der Bestreichungswinkel der einzelnen Türme und damit das Geschossgewicht einer Breitseite gegenüber den bisherigen Schlachtschiffen erheblich erhöht.
Nebenbewaffnung
Mit diesen Schiffen erhöhte die Royal Navy das Kaliber der Torpedobewaffnung bei Schlachtschiffen von 45,7 cm auf 53,3 cm.
Die 4 Zoll-Torpedobootabwehrgeschütze waren einzeln ohne Panzerschutz in den Aufbauten aufgestellt. 1917 mussten die Schiffe drei Geschütze zur Armierung von Geleitfahrzeugen abgeben. Im Gegenzug erhielten sie zwei Flugabwehrgeschütze.
Panzerung
Die Panzerung wurde im Vergleich zur Neptune geändert. Die Dicke des Seitenpanzers wurde erhöht, dafür waren die Schiffsenden nicht mehr gepanzert. Dafür wurden vier statt zwei Panzerquerschotte eingebaut. Beim Unterwasserschutz wurde im Gegensatz zur Neptune auf ein Torpedoschott verzichtet, nur die Munitionskammern der Hauptartillerie waren durch Panzerschotte geschützt.
Fazit
Die Schiffe konnten nicht als Verbesserung der Neptune angesehen werden. Neben dem schlechteren Unterwasserschutz führte vor allem die Anordnung des vorderen Schornsteins vor dem Mast zu einer ständigen Rauchbelästigung des Artillerieleitstands. Schon im selben Jahr bewilligte das Parlament die Orion-Klasse mit einer stärkeren Hauptartillerie.
Schiffe der Klasse
- Die HMS Colossus wurde am 9. April 1910 bei Scotts in Greenock vom Stapel gelassen. Im Ersten Weltkrieg gehörte sie zur Grand Fleet. Während der Skagerrakschlacht erhielt sie zwei mittlere Treffer. Ab 1919 diente sie als Kadettenschulschiff und war dafür zeitweise mit dem schwarz-weißen Farbanstrich der viktorianischen Zeit versehen. 1923 wurde sie abgerüstet und als Hulk verwendet, 1928 wurde sie auf Abbruch verkauft und abgewrackt.
- Die HMS Hercules wurde am 10. Mai 1910 auf der Werft von Palmers in Newcastle vom Stapel gelassen. Im Ersten Weltkrieg gehörte sie zur Grand Fleet und nahm an der Skagerrakschlacht teil. 1918 brachte sie eine alliierte Waffenstillstandskommission nach Kiel. Ab 1919 gehörte sie zur Reserveflotte. 1922 wurde sie auf Abbruch verkauft und abgewrackt.
Literatur
- Siegfried Breyer: Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1905–1970. J. F. Lehmanns Verlag, München 1970, ISBN 3-88199-474-2.