Collet & Engelhard
Die Collet & Engelhard GmbH war ein Hersteller von Werkzeugmaschinen in Offenbach.[1]
Die Fabrik wurde 1862 mit 25 Arbeitern gegründet von Otto Engelhard und Anton Collet. Die beiden hatten in England bei Sharpe als Ingenieure gearbeitet um im industriell führenden Land Erfahrungen zu sammeln und sich dabei kennengelernt. Auslandreisen deutscher Ingenieure waren damals üblich und wurden auch von der Regierung unterstützt und als Instrument der Wirtschaftsförderung betrachtet. Im ersten Geschäftsjahr baute das Unternehmen insgesamt 37 Maschinen, hauptsächlich Schneidemaschinen für Muttern und Schrauben nach einem Patent von Sellers sowie Bohr- und Fräsmaschinen. Später folgten viele weitere Werkzeugmaschinen für die spanende Bearbeitung von Metall oder Holz. In den 1870er Jahren kamen weitere Produkte des allgemeinen Maschinenbaus hinzu wie Nietpressen, Walzen, oder Stanzen. Die Mitarbeiterzahl betrug etwa 100 und die Maschinen wurden in Einzelfertigung gebaut. Ab etwa 1890 ging man zur Produktion von Serien mit etwa 50–70 Stück über.
Auf der letzten internationalen Ausstellung vor dem Ersten Weltkrieg 1910 in Brüssel, erlangte Collet & Engelhard allgemeines Interesse mit ihren Bohr- und Fräsmaschinen, Shapingmaschinen und einer Radiatorenbohrmaschine.
Im Zweiten Weltkrieg baute das Unternehmen gemeinsam mit den Siemens-Schuckert-Werken eine verbesserte Version der Kopierfräsmaschine von Keller.
Schließung
In der Folge des Strukturwandels beschloss 1971 die Gesellschafterversammlung des Unternehmens die Schließung.[2] Die verbliebenen über 800 Mitarbeiter verloren ihre Arbeitsplätze, die Werkseinrichtung wurde verkauft.[2]
Siehe auch
- Bankhaus Grunelius & Co., half bei der Gründung von Collet & Engelhard
- Liste von Werkzeugmaschinenbauern
Einzelnachweise
- Günter Spur: Vom Wandel der industriellen Welt durch Werkzeugmaschinen, Carl Hanser Verlag, München, Wien, 1991, S. 253, 264, 377, 457.
- Die Industrie starb in Schüben; Selbstdarstellung der Stadt Offenbach im Internet; abgerufen am 18. November 2015.