Cohors I Augusta Nerviana Velox
Die Cohors I Augusta Nerviana Velox (deutsch 1. Kohorte Augusta Nerviana die Schnelle) war eine römische Auxiliareinheit. Sie ist durch Militärdiplome belegt. In dem Militärdiplom von 152 wird sie als Cohors I Nerviana bezeichnet.
Namensbestandteile
- Augusta
- Nerviana
- velox: die Schnelle oder die Bewegliche.
Da es keine Hinweise auf die Namenszusätze milliaria (1000 Mann) und equitata (teilberitten) gibt, ist davon auszugehen, dass es sich um eine Cohors quingenaria peditata, eine reine Infanterie-Kohorte, handelt. Die Sollstärke der Einheit lag bei 480 Mann, bestehend aus 6 Centurien mit jeweils 80 Mann.
Geschichte
Die Kohorte war in der Provinz Mauretania Caesariensis stationiert. Sie ist auf Militärdiplomen für die Jahre 107 bis 152 n. Chr. aufgeführt.[1][2][3][4][A 1]
Der erste Nachweis der Einheit in Mauretania Caesariensis beruht auf einem Diplom, das auf 107 datiert ist. In dem Diplom wird die Kohorte als Teil der Truppen (siehe Römische Streitkräfte in Mauretania) aufgeführt, die in der Provinz stationiert waren. Ein weiteres Diplom, das auf 152 datiert ist, belegt die Einheit in derselben Provinz.
Standorte
Standorte der Kohorte sind nicht bekannt.
Angehörige der Kohorte
Folgende Angehörige der Kohorte sind bekannt:[3]
- Titus []: er wird auf dem Diplom von 152 als Kommandeur genannt.
- Tanius, ein Fußsoldat: das Diplom von 152 wurde für ihn ausgestellt.
Anmerkungen
- Das hier angegebene Szenario geht von zwei Einheiten aus: der Cohors I Augusta Nerviana Velox, die in der Provinz Mauretania Caesariensis stationiert war sowie der Cohors I Augusta Nerviana Germanorum, die (unter verschiedenen Namen) in der Provinz Britannia stationiert war.
Einzelnachweise
- John Spaul: Cohors² The evidence for and a short history of the auxiliary infantry units of the Imperial Roman Army, British Archaeological Reports 2000, BAR International Series (Book 841), ISBN 978-1841710464, S. 217–218
- Jörg Scheuerbrandt: Exercitus. Aufgaben, Organisation und Befehlsstruktur römischer Armeen während der Kaiserzeit. Dissertation, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau 2003/2004, S. 175 Tabelle 17 (PDF).
- Werner Eck, Andreas Pangerl: Weitere Militärdiplome für die mauretanischen Provinzen In: Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik. Band 162 (2007), S. 135–247, hier S. 238–240 (PDF).
- Militärdiplome der Jahre 107 (CIL 16, 56) und 152 (ZPE-162-240).