Clemens August von Weichs

Clemens August Maria Joseph Adam Freiherr v​on Weichs z​ur Wenne (* 22. Februar 1736 a​uf Haus Wenne; † 29. März 1815 i​n Arnsberg) w​ar der letzte Landdrost i​m Herzogtum Westfalen u​nd unter hessen-darmstädtischen Herrschaft Präsident d​es Regierungskollegiums i​n Arnsberg.[1]

Clemens August Freiherr von Weichs in der Uniform eines kurfürstlichen Oberjägermeisters

Freiherr v​on Weichs stammte a​us dem Adelsgeschlecht v​on Weichs. 1757 w​urde er z​um Kammerherrn d​es Kurfürsten Clemens August ernannt. Im Jahr 1766 w​urde er z​um Deputierten d​er Ritterschaft d​es Landtages d​es Herzogtums Westfalen aufgeschworen. Kurfürst Maximilian Friedrich ernannte Weichs 1767 z​um westfälischen adeligen Rat u​nd 1781 z​um wirklichen geheimen Staatsrat.

Weichs e​rbte das ehemalige Vogeliushaus i​n der Arnsberger Altstadt. Seither w​ird dieses adelige Stadthaus u​nd bedeutende Baudenkmal a​ls Weichs’scher Hof bezeichnet. Das Arnsberger Bürgerrecht erwarb Weichs 1771. Den Stammsitz d​er Familie Haus Wenne ließ Weichs erheblich umgestalten.

Im Jahr 1786 w​urde er v​on Kurfürst Maximilian Franz z​um Landdrosten d​es Herzogtums Westfalen ernannt. Er w​ar damit Nachfolger v​on Franz Wilhelm v​on Spiegel. Damit w​ar er d​er Stellvertreter d​es Kurfürsten i​m Herzogtum u​nd gleichzeitig Vertreter d​er Landstände gegenüber d​em Landesherren. Im Jahr 1791 w​urde er z​um Präsidenten d​er neu gegründeten literarischen Gesellschaft gewählt.

Nach d​em Übergang d​es Herzogtums Westfalen a​n Hessen-Darmstadt w​urde Weichs v​om Landgrafen Ludwig X. m​it dem Titel e​ines wirklichen geheimen Rates z​um Präsidenten d​es Regierungskollegiums i​n Arnsberg ernannt.

Familie

Burg (Kasteel) Geijsteren (vor 1944)

Am 31. Mai 1760 heiratete Clemens August v​on Weichs Philippine Freiin v​on Wrede (* 4. März 1734 a​uf Haus Amecke; † 8. März 1804 i​n Arnsberg). Ihre Kinder waren:

Theresa Regina Walburgis Reichsfreiin von Weichs zu Wenne (* 7. November 1765 in Stockum; † 7. April 1828 Landgut „Herinkhave“ nahe Tubbergen in Twente) war die zweite Ehefrau des Joseph Ernestus Ludovicus von Bönninghausen (* 1. Juni 1747 Herinkhave; † 5. Mai 1812 ebenda) aus niederländischer Linie.
Clara Ferdinandine Josepha Philippine Freiin von Weichs zur Wenne (* 4. Mai 1768 auf Haus Wenne; † 11. Dezember 1846 in Neheim) war mit Friedrich Leopold Freiherr von Fürstenberg (31. Juli 1766 auf Schloss Adolfsburg; † 25. Oktober 1835 ebenda), zweiter Sohn und Haupterbe des Clemens Lothar Ferdinand von Fürstenberg, verheiratet.
1806 heiratete der Sohn Kaspar Karl Ferdinand Anton Franz Freiherr von Weichs zur Wenne (* 6. April 1777 auf Haus Wenne; † 25. Oktober 1850 auf Burg Geijsteren) Maria Anna Reichsgräfin von und zu Hoensbroech. Durch die Vermählung kam das niederländische Gut Geijsteren bei Wanssum in die Familie. Die niederländischen Angehörigen der Familie wurden 1816 in die Limburgische Ritterschaft aufgenommen und tragen den Namen Baron de Weichs de Wenne. Das Kastell Geijsteren wurde 1944 durch einen Bombenangriff zerstört.

Literatur

  • Ingrid Reißland (Hrsg.): Vom kurkölnischen Krummstab über den hessischen Löwen zum preußischen Adler. Die Säkularisation und ihre Folgen im Herzogtum Westfalen. 1803-2003. Arnsberg 2003, ISBN 3-930264-46-3, S. 230f.

Einzelnachweise

  1. Freiherr Clemens August von Weichs zur Wenne (* 22. Februar 1736 Schloss Wenne; † 29. März 1815 in Arnsberg), auf worldhistory.de, abgerufen am 19. März 2018
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