Clara Schreiber

Clara Schreiber, a​uch Klara Schreiber, geb. Clara Hermann (geb. 27. Oktober 1848 i​n Wien; gest. 8. Februar 1905 i​n Meran i​n Südtirol) w​ar eine österreichische Salonnière u​nd Publizistin.

Leben und Wirken

Clara Hermann wuchs in Brünn auf und engagierte sich nach ihrer Heirat bei der Gründung und Leitung des Sanatoriums Alpenheim in Aussee und der Kuranstalt Hygiea in Meran. In den 1880er Jahren verfasste sie Artikel in den Feuilleton der Neuen Freien Presse und der Wiener Allgemeinen Zeitung über Mode und Erziehungsfragen.[1] 1884 erschienen ihr erstes Buch. Das aus literarischen Skizzen bestehende Eine Wienerin in Paris bezieht sich auf einen längeren Aufenthalt Schreibers in der französischen Metropole und enthält speziell Beiträge zum Frauen- und Alltagsleben jener Zeit. Im Vorwort schreibt Ferdinand Groß:

Es i​st ein Buch v​on einer Frau u​nd für Frauen. Sie h​aben mit scharfem, klarem Auge i​n das Pariser Leben hineingeschaut, u​nd Vieles v​on Dem, w​as Sie literarisch herausgreifen, i​st von e​inem praktischen Geiste dictirt; w​as so vielen Fremden entgeht, d​as haben Sie sicher erfaßt: d​en innersten Charakter d​er französischen Gesellschaft, u​nd namentlich d​ie Französin stellen Sie dar, w​ie sie wirklich ist...“

Familie

Die a​ls Clara Hermann geborene Autorin w​ar seit 1867 d​ie Ehefrau d​es Mediziners Josef Schreiber. Das Paar h​atte drei Töchter, Ida Virginia (1868–1927), d​ie spätere Publizistin u​nd Sozialpolitikerin Adele Schreiber-Krieger (1872–1957) u​nd die spätere Künstlerin Lilli Baitz (1874–1942).[2][3] Adele Schreiber schrieb über i​hre Mutter 1924, s​ie sei "eine d​er geistvollsten Frauen d​es alten Österreichs. Auch Schriftstellerin: d​as war a​ber mehr Nebensache. – Plaudern, Aperçus, Aphorismen, geistvolle Briefe a​n bekannte Zeitgenossen, kurzum ‚Salon’, ‚große Dame’, d​as war Clara Schreiber."[4]

Werke

  • Pariser Karnevals-Nächte, Wien, ohne Jahrgang, Signatur: 86.643-A.2
  • Bibliothek für Ost und West 11: Eine Wienerin in Paris, 1884, Sign.: A 37964
  • Briefe an Ludwig August Frankl von Hochwart. Nachlass Ludwig August Frankl von Hochwart, Bad Aussee, 1892
  • Eva, Naturalistische Studien einer Idealistin. 1893
  • Bauernfeld über Grillparzer und Erinnerungen an Bauernfeld und Brünn 1866. Jugenderinnerungen. In: Neue Freie Presse, 1893; 1894; 1906;
  • Essays und Erzählungen in Feuilletons in Zeitungen und Zeitschriften, Briefe, WStLBibl. Wien.

Literatur

  • Th. Klugsberger: Schreiber Clara. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 11, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1999, ISBN 3-7001-2803-7, S. 188.
  • Asja Braune: Konsequent den unbequemen Weg gegangen: Adele Schreiber (1872-1957)Politikerin, Frauenrechtlerin, Journalistin,[5]
  • Schreiber, Frau Clara. In: Sophie Pataky (Hrsg.): Lexikon deutscher Frauen der Feder. Band 2. Verlag Carl Pataky, Berlin 1898, S. 271 (Digitalisat).
  • H. Anderson: Vision und Leidenschaft. Die Frauenbewegung im Fin de Siècle Wiens, (1994), S. 210; München, Deutschland

Einzelnachweise

  1. Projekt Ariadne (Memento des Originals vom 28. November 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www2.onb.ac.at
  2. Hohenems Genealogie: Clara Hermann, abgerufen am 23. August 2020
  3. Th. Klugsberger: Schreiber Clara. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 11, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1999, ISBN 3-7001-2803-7, S. 188.
  4. Nachlass Bundesarchiv Koblenz, Mappe 1, Blatt 23, Artikel von Grete Driesch über Adele Schreiber, nach 1924
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