City-Bahn (Zuggattung)
Die City-Bahn, abgekürzt CB, war eine Zuggattung im Schienenpersonennahverkehr, welche die Deutsche Bundesbahn (DB) zum Fahrplanwechsel am 30. September 1984 einführte, um Nahverkehrszüge (N) abzulösen und Nebenstrecken attraktiver zu machen. Hierfür wurden vorhandene n-Wagen modernisiert und ein dichter Taktfahrplan eingeführt. Im Kursbuch wurde sie als Qualitätszug des Verdichtungsverkehrs bezeichnet.[1] Mit zunehmender Verbreitung wechselte die Deutsche Bundesbahn am 31. Mai 1987 zur Schreibweise CityBahn mit Binnenmajuskel, analog zu den damals neu eingeführten Produkten RegionalBahn (RB) und RegionalSchnellBahn (RSB). Die City-Bahn wurde am 1. Januar 1995 vom Stadt-Express abgelöst, der später wiederum von Regionalbahn- und Regional-Express-Zügen verdrängt wurde. In der Region Hannover ersetzte die S-Bahn Hannover die dortige City-Bahn.
Strecken und Fahrzeuge
Die erste Strecke mit diesem Angebot war die Verbindung Köln–Overath–Gummersbach–Meinerzhagen, die 1984 auf der Aggertalbahn und Volmetalbahn als Aggertaler eröffnet wurde. Für den Betriebsversuch auf der stilllegungsgefährdeten Strecke erhielten zusammen 25 n-Wagen, davon sieben Steuerwagen, eine moderne Innenausstattung, wie sie zwei Jahre später auch bei den Triebwagen der Baureihe 628.2 Verwendung fand. Analog der S-Bahn Rhein-Ruhr wurden die Züge außerdem reinorange/kieselgrau lackiert, entsprechend der sogenannten Pop-Lackierung aus den frühen 1970er Jahren. Auch ein Café gehörte zur Einrichtung. Bespannt wurden die Züge von zehn passend lackierten Diesellokomotiven der Baureihe 218. Das modernisierte Rollmaterial und der Stundentakt führten zu deutlichen Fahrgastzuwächsen. Ab 1985 fuhren die neuen City-Bahn-Garnituren von Köln nach Gummersbach teilweise auf der Volmetalbahn weiter über Marienheide bis nach Meinerzhagen. Ab Mai 1986 endete die Züge in Marienheide, ab Mai 1987 bereits in Gummersbach.
Die zweite City-Bahn-Strecke war ab 1987 die Niederelbebahn zwischen Hamburg und Stade. Da die Strecke elektrifiziert ist, wurden Lokomotiven der Baureihe 141 eingesetzt, die kieselgrau-orange Außenlackierung der Fahrzeuge nicht mehr verwendet. Stattdessen kamen, analog zur Baureihe 628.2, im Rahmen des neuen Farbkonzepts der Deutschen Bundesbahn die mintgrün-lichtgrauen Produktfarben mit pastellgrünem Streifen unter den Fenstern zur Anwendung. Die Lokomotiven waren, soweit bereits farblich angepasst, orientrot.
1989 erfolgte auch der Einsatz von City-Bahnen auf der Deisterbahn im Großraum Hannover, im Saarland und in der Westpfalz. Dort standen die speziell hierzu hergerichteten n-Wagen aber erst ab 1990 zur Verfügung. Im Saarland kamen in den ersten Jahren auch die Kaffeeküch-Bistrowagen nach dem Vorbild der ersten City-Bahn in Köln zum Einsatz, meistens auf der Relation Saarhölzbach–Saarlouis–Saarbrücken–Homburg/Saar–Kaiserslautern.
Galerie
- Umgebauter Innenraum eines City-Bahn-Wagens mit gemischter Bestuhlung
- Erste-Klasse-Abteil
- Kaffeeküch-Wagen, wie er zuerst bei der City-Bahn Saar zum Einsatz kam
- Lokomotive 218 137-8 in City-Bahn-Lackierung im DB Museum Koblenz
- City-Bahn-Zug mit n-Wagen und 218 bei der Jubiläumsparade 150 Jahre Deutsche Eisenbahnen in Nürnberg
Weblinks
- Friedrich Merz: Wir brauchen keine Geisterbahn. In: YouTube. Abgerufen am 3. November 2018 (Ausschnitt zur City-Bahn Köln - Gummersbach).
Einzelnachweise
- Allgemeines Kursbuch der Deutschen Bundesbahn vom 2. September 1989 bis 26. Mai 1990, Zeichenerklärung auf Seite A1