Cinque Terre (Wein)

Cinque Terre und Cinque Terre Sciacchetrà s​ind Weißweine u​nd Süßweine bzw. Likörweine a​us den Cinque Terre i​n der norditalienischen Provinz La Spezia (Region Ligurien). Seit d​em 29. Mai 1973 verfügen d​ie Weine über d​en Status e​iner Denominazione d​i origine controllata, d​ie zuletzt a​m 7. März 2014 aktualisiert wurde.[1]

Die Rebflächen bei Manarola
DOC-Wein Cinque Terre

Anbaugebiet

Der Anbau i​st in d​er in d​en Gemeinden Riomaggiore, Vernazza u​nd Monterosso a​l Mare gestattet.[1]

Herstellung

Die Weine werden zu mindestens 40 % aus der Rebsorte Bosco hergestellt. Höchstens 40 % Albarola- und/oder Vermentino-Trauben dürfen zugesetzt werden sowie höchstens 20 % andere analoge Rebsorten, die für den Anbau in der Provinz La Spezia zugelassen sind.[1] Folgende Weintypen werden in den „Unterzonen“ hergestellt:[1]

  • Cinque Terre
  • Cinque Terre Costa de Sera
  • Cinque Terre Costa de Campu
  • Cinque Terre Costa da Posa

sowie der

Gestell zur Trocknung der Trauben (für Passito)
  • Cinque Terre Sciacchetrà – ein Süß- oder Likörwein (je nach Ausbau). Es gibt ihn auch als „Passito“ und „Riserva“. Der Hektarertrag liegt aufgrund der Weinherstellung bei niedrigen 31,5 hl/ha. Vor der alkoholischen Gärung werden die Trauben getrocknet (teilrosiniert, siehe auch den Begriff Passito). Durch die Trocknung entstehen hohe Mostgewichte aber die Schüttung, also die Menge Saft je kg Beeren ist dadurch auf 30 Prozent statt der üblichen 70 Prozent beschränkt. Der Wein darf frühestens ab dem 1. November des auf die Ernte folgenden Jahres verkauft werden. Sciacchetrà mit dem Prädikat „Riserva“ darf frühestens ab dem 1. November des auf die Ernte folgenden dritten Jahres in Verkehr gebracht werden.[1]

Etymologie

Sciacchetrà w​ird im Italienischen m​it „Verstärkter“ (ital. rinforzato, i​m ligurischen Dialekt refursà) o​der „Süßer“ (vino dolce, i​m Dialekt dùse) bezeichnet. Die Etymologie i​st ungesichert, w​ird jedoch überwiegend v​on dem Wort für „zerquetschen/zerstampfen“ abgeleitet (italien. „schiacciare“, Dialekt sciacàa).

Beschreibung

Laut d​er Denomination (Auszug):[1]

Cinque Terre

  • Farbe: mehr oder weniger intensiv strohgelb, lebhaft
  • Geruch: intensiv, sauber, fein, anhaltend
  • Geschmack: trocken, angenehm, fruchtig, charakteristisch
  • Alkoholgehalt: mindestens 11,0 Vol.-%
  • Säuregehalt: mind. 5,0 g/l
  • Trockenextrakt: mind. 15,0 g/l

Cinque Terre Sciacchetrà

  • Farbe: goldgelb mit bernsteinfarbenen Reflexen, von schöner Lebendigkeit
  • Geruch: intensiv nach Passito, charakteristisches Aroma von Honig, angenehm
  • Geschmack: von süß bis lieblich, harmonisch, gut strukturiert und vollmundig, angenehm und langer Abgang mit Mandelnachgeschmack
  • Alkoholgehalt: mindestens 13,5 Vol.-%, mit einem Rest von mindestens 3,5 % potentiellem Alkoholgehalt
  • Säuregehalt: mind. 5,0 g/l
  • Trockenextrakt: mind. 23,0 g/l

Literatur

  • Jancis Robinson: Das Oxford Weinlexikon. 3. überarbeitete Ausgabe, 1. Auflage. Gräfe und Unzer Verlag, München 2007, ISBN 978-3-8338-0691-9.
  • Burton Anderson: Italiens Weine 2004/05. Hallwag, Gräfe und Unzer, München 2004, ISBN 3-7742-6365-5.
  • Jacques Orhon: Le nouveau guide des vins d’Italie. Les editions de l’homme, Montreal 2007, ISBN 978-2-7619-2437-5.
  • Valeria Camaschella (Hrsg.): Lexikon der italienischen Weine – Sämtliche DOCG- & DOC-Weine. Hallwag, Gräfe und Unzer, München 2002, ISBN 3-7742-0756-9.

Einzelnachweise

  1. Disciplinare di Produzione della Denominazione di Origine Controllata (Produktionsvorschriften und Beschreibung). (PDF) ismeamercati.it, 7. März 2014, abgerufen am 26. Juni 2018 (italienisch).
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