Chrysostomos Tsiter

Chrysostomos Tsiter (griechisch Χρυσόστομος Τσίτερ; * 11. November 1903 i​n Triglia (Kleinasien); † 2. April 1995 i​n Wien, Österreich) w​ar ein griechisch-orthodoxer Metropolit v​on Austria u​nd Exarch v​on Ungarn u​nd Mitteleuropa.

Leben

Der m​it bürgerlichem Namen Iraklis griechisch Ηρακλής genannte Chrysostomos Tsiter w​ar mütterlicherseits Neffe d​es Metropoliten Chrysostomos v​on Smyrna. Nach d​em Besuch d​er Theologischen Hochschule Chalki u​nd der Universität Athen, a​n der e​r 1924 diplomierte, arbeitete e​r bis 1936 a​ls Religionslehrer i​n Athen u​nd Paiania Attiki ("Griechische Schule", 1924–1926). 1936 erhielt e​r die Priesterweihe u​nd wurde a​ls Pfarrer d​er griechisch orthodoxen Gemeinde z​ur Hl. Dreifaltigkeit n​ach Wien entsandt. Neben seiner priesterlichen Tätigkeit studierte e​r Philosophie a​n der Universität Wien u​nd promovierte ebenda 1939 z​um Doktor d​er Philosophie.[1] Gleichzeitig wirkte e​r als Lektor für neugriechische Sprache a​n der Universität Wien.

Am 6. November 1955 wurde er in Wien von Erzbischof Athenagoras von Thyateira und Großbritannien sowie den Bischöfen Meletios von Regios, dem nachmaligen Metropoliten der griechisch orthodoxen Metropolis von Frankreich, und Jakobus von Melite, dem nachmaligen griechisch orthodoxen Erzbischof von Amerika, zum Titularbischof von Thermae geweiht. Er wirkte fortan als Weihbischof des griechisch orthodoxen Erzbistums von Thyateira und Großbritannien mit Sitz in Wien. 1963 gründete das Ökumenisches Patriarchat von Konstantinopel die Griechisch-orthodoxe Metropolis von Austria, und setzte Chrysostomos Tsiter als ihren ersten Metropoliten ein.[2] Er unterstützte und beriet die österreichische Bundesregierung bei der Erstellung des 1967 verabschiedeten Orthodoxengesetzes, mit der die äußeren Rechtsverhältnisse der griechisch-orientalischen Kirche in Österreich geregelt wurden und die Metropolis von Austria Rechtspersönlichkeit erhielt.[3]

Chrysostomos Tsiter verwaltete zusätzlich von Juni 1968 bis November 1969 die vakante Griechisch-Orthodoxe Metropolis von Deutschland. Am 5. November 1991 trat er aus Gesundheitsgründen von der Leitung der Metropolis von Austria zurück und starb in Wien am 2. April 1995.[4]

Literatur

Kontopulu, Eryphilē: Diaphora. sēmeiōseis t​u Ēraklē A. Tsiter. Kōnstantinupolē - Triglia - Smyrnē, Xanthē 2006. ISBN 9608880149.[5]

Einzelnachweise

  1. Katalogeintrag zur Dissertation im Verbundkatalog österreichischer Hochschulschriften der OBVSG. Abgerufen am 23. März 2019.
  2. Kurzbiographie in griechischer Sprache. Abgerufen am 23. März 2019.
  3. Biographische Notizen des Instituts für Byzantinistik und Neogräzistik der Universität Wien. Abgerufen am 25. März 2019.
  4. Biographischer Eintrag auf der Website der Metropolis von Austria. Abgerufen am 23. März 2019.
  5. Katalogeintrag der Universitätsbibliothek Wien. Abgerufen am 25. März 2019.
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