Christoph von Schellendorf
Christoph von Schellendorf, auch Christophorus Schellendorff († 2. August 1583) war ein bayrischer Kriegsrat und Kaiserlicher Rat.
Leben
Christoph von Schellendorf und Adelsdorf (Zagrodno), auf Halbau (Iłowa), auf Saatz (Żaków) und Kunau (Konin Żagański) stammt aus dem Adelsgeschlecht Schellendorf und war der Sohn des Christoph Conrad von Schellendorf und dessen Ehefrau Catharina Maria Burggräfin zu Dohna geboren. Großeltern väterlicherseits waren Hans (Johannes) von Schellendorf auf Göllschau (Goliszów) und Adelsdorf (1466 Besitzer von Schloss Fürstenstein)[1] mit seiner Frau, Tochter der Familie von Stosch aus dem Haus Schwarzau. Als Urgroßeltern werden George von Schellendorf auf Petersdorf (Piotrowice) und Göllschau mit seiner Frau, geborene von Zedlitz, genannt.[2]
Im Jahr 1559 kaufte Christoph von Schellendorf das Gut Puschkau (Pastuchów) von Grabus von Nechern. Doch schon etwa vier Jahre später veräußerte er es weiter, an Freiherrn Seyfried von Promnitz auf Sorau (Żary) und Triebel (Trzebiel).[3] Am 7. Juni 1560 heiratete Christoph von Schellendorf Barbara von Nostitz. Aus dieser Ehe ging 1562 Sohn Carl Magnus von Schellendorf hervor, späterer Vater der Enkel Christoph und Wolfgang von Schellendorf.
Der junge Ehemann und Vater stellte 1564 seine militärischen Dienste dem bayrischen Herzog Albrecht zur Verfügung und wurde zum Kriegsrat ernannt. Durch seine Kriegsdienste unter Kaiser Maximilian II. 1566 im Kampf gegen die Türken in Österreich-Ungarn verschaffte sich Oberst Christoph von Schellendorf Ehre und Vermögen. Von Schellendorf war zu dieser Zeit für 1000 Pferde zuständig.[4] Dafür wurde er 1566 vom Kaiser vor Raab (Győr) zum Ritter geschlagen. Am 20. März 1567 März ernannte ihn Maximilian II. zum kaiserlichen Rat.
Mit seinen militärischen Diensten häufte von Schellendorf Vermögen an, welches er in den Kauf von Gütern und Ländereien investierte. 1570 kaufte er das Gut Halbau von denen von Kottwitz[5] und 1579 die Herrschaft Königsbrück samt Zoll auf der Dresdner Brücke von seinem Schwager Caspar von Dohna, welcher diese wegen finanziellen Schwierigkeiten für 50.000 Taler abgeben musste.[6]
Der kaiserliche Rat von Schellendorf wurde auch in seiner schlesischen Heimat zu Aufgaben berufen. 1575 wurde er Glatzer Landeshauptmann.[7] Diese Funktion stellte den erfahrenen Kriegsrat einige Male auf die Probe. Am 7. Juli 1577 befahl Kaiser Rudolf II. dem Landeshauptmann von Glatz auf dessen Anfrage, wie mit den der Hexerei angeklagten Frauen zu verfahren sei, dass die Kupplerin Christina Sturm zum Tod durch Verbrennen zu verurteilen ist.[8] Im selben Jahr führte Christoph von Schellendorf als Landeshauptmann die Entlassung des Habelschwerdter (Bystrzyca Kłodzka) Pfarrers Caspar Elogius durch, weil dieser die Wünsche des Kaisers Maximilian II., dem Protestantismus förderlich zu sein, nicht nachkommen konnte und damit für zahlreiche Beschwerden und Unruhe sorgte.[9]
Am 2. August 1583 starb Christoph von Schellendorf. Über den Sterbeort gibt es zwei unterschiedliche Angaben in der Literatur, zum einen ist das Königsbrück und zum anderen Halbau, wobei ersterer öfter genannt wird.[10] Zu Datum und Ort seiner Geburt gibt es keine Informationen in der zur Verfügung stehenden Literatur.
Trivia
Der letzte Namensträger aus dieser Linie der Freiherren von Schellendorf war Maximilian (1645–1703). Seine Eltern waren Wolfgang von Schellendorf und Sophie Elisabeth Gräfin zu Solms-Baruth. Maximilian von Schellendorf heiratete Johanne Margarethe Freiherrin von Friesen und blieb mit ihr kinderlos.[11]