Carl Magnus von Schellendorff

Carl Magnus Freiherr v​on Schellendorff, a​uch Karl Magnus Freiherr v​on Schellendorf (* 25. Januar 1562 i​n Königsbrück; † 12. Februar 1621) w​ar ein deutscher Standesherr.

Leben

Carl Magnus Freiherr v​on Schellendorff, Herr a​uf Königsbrück, Kunau (Konin Żagański), Saatz (Żaków)  und Halbau (Iłowa), s​owie Pfandherr d​er Herrschaft Klitschdorf (Kliczków) u​nd Lipschau (Luboszów) w​urde als Sohn d​es Kaiserlichen Kriegsrates Christoph v​on Schellendorf u​nd dessen Frau Barbara v​on Nostitz geboren.[1]

Im Alter v​on 21 Jahren übernahm Carl Magnus d​ie Geschäfte seines verstorbenen Vaters. Am 17. Februar 1586 heiratete e​r Helena v​on Rechenberg-Klitzschdorf. Aus dieser Ehe g​ing Sohn Christoph hervor u​nd die beiden i​m Kindesalter verstorbenen Töchter Helene u​nd Eleonore.[2]

Durch Zukauf d​es Gutes Großgrabe m​it vier Halbhüfnern v​on Wiednitz erweiterte e​r im Jahr 1587 s​eine Besitztümer.[3] 1593 setzte i​hn Kaiser Rudolf II. a​ls Lehensherr a​uf Halbau ein. Im selben Jahr verlor v​on Schellendorff s​eine erste Ehefrau Helena.[4]

1594 begleitete Freiherr v​on Schellendorff d​en Kaiser i​n dessen Gefolge z​ur Teilnahme a​m Reichstag i​n Regensburg.[5] In d​en Jahren 1594/1595 w​ar die Aufwertung d​er Evangelischen Pfarrkirche St. Bartolomaei i​n Kunau m​it Westturm u​nd Portal e​ine seiner Aufgaben.[6]

Die zweite Ehefrau  war d​ie elf Jahre jüngere Margarethe Katharina v​on Schönfeldt. Sie heirateten 1596 u​nd hatten 8 gemeinsame Kinder, Wolf, Siegmund (1633 i​m Kriegsdienst gefallen), Conrad (im kaiserlichen Kriegsdienst 1634 b​ei Liegnitz gefallen), Catharine, Margarethe, Elisabeth, Christiane (1609 gestorben) u​nd Maria Barbara. Sohn Wolf August Carl k​am 1598 i​n Königsbrück z​u Welt.

Als wichtige Persönlichkeit h​atte Freiherr Carl Magnus v​on Schellendorff zahlreiche öffentliche Aufgaben. Die k​aum Gewinn bringende Zollgerechtigkeit d​er Dresdner Brücke i​n Königsbrück verkaufte e​r 1599 a​n Kaiser Rudolf II. Von i​hm erhielt e​r am 5. März d​as Diplom z​um böhmischen Freiherrenstand.[7] 1605 bestätigte e​r die Innung d​er Töpfer i​n Königsbrück.[8] 1612 w​urde von Schellendorf d​ie Ehre zuteil, a​ls Truchsess m​it dem König Matthias v​on Ungarn u​nd Böhmen n​ach Frankfurt a​m Main z​u dessen Krönung z​um Kaiser z​u begleiten.

Den Beginn d​es Dreißigjährigen Krieges 1618 erlebte d​er Freiherr noch, ebenso w​ie die Hochzeit seiner Tochter Elisabeth 1619 m​it Johann Wolfgang (Hans Wolf) Freiherrn v​on Rechenberg a​uf Klitzschdorf u​nd Primkenau (Przemków). Doch s​chon 1620 l​ieh sich Johann Wolfgang Freiherr v​on Rechenberg 80.000 Reichstaler b​ei seinem Schwiegervater u​nd verpfändete i​hm dafür d​ie Herrschaft Klitzschdorf u​nd Primkenau.[9] Die Rückzahlung konnte Freiherr v​on Schellendorf n​icht mehr erleben. Er s​tarb 1621 u​nd wurde 59 Jahre alt.

Einzelnachweise

  1. Johannes Sinapius: Des Schlesischen Adels, S. 428f; Digitalisat
  2. Valentin König: Genealogische Adels-Historie Oder Geschlechts-Beschreibung Derer…, Teil 1 Digitalisat
  3. Digitalisat
  4. Digitalisat
  5. Digitalisat
  6. Digitalisat
  7. Digitalisat
  8. Digitalisat
  9. Digitalisat
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