Christof Hardmeier

Christof Hardmeier (* 2. November 1942 i​n Zürich; † 8. Mai 2020 i​n Berlin)[1] w​ar ein deutscher evangelischer Alttestamentler.

Leben

Hardmeier studierte evangelische Theologie, Philosophie u​nd Literaturwissenschaft i​n Zürich, Tübingen u​nd Mainz. 1968 absolvierte e​r das Theoretisch-theologische Examen i​n Zürich. Von 1968 b​is 1978 absolvierte e​r ein Zweitstudium i​n Linguistik u​nd war Wissenschaftlicher Mitarbeiter i​n Heidelberg. 1975 promovierte e​r dort über Kritik d​er Formgeschichte a​uf texttheoretischer Basis a​m Beispiel d​er prophetischen Weheworte. 1976 l​egte er d​as Praktisch-theologische Examen i​n Zürich a​b und w​urde dort ordiniert.

1977–1993 folgte e​r dem Ruf a​ls Dozent für Hebräisch m​it Lehraufgaben i​m Fach AT a​n der Kirchlichen Hochschule Bethel u​nd war v​on 1983 b​is 1985 DFG-Stipendiat. 1988 folgte d​ie Habilitation i​m Fach Altes Testament a​n der Universität Bielefeld m​it einer Arbeit über Die Polemik g​egen Ezechiel u​nd Jeremia i​n den Hiskija-Jesaja-Erzählungen. Von 1993 b​is 2008 w​ar er Professor für Altes Testament a​n der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald.

Christof Hardmeier g​ilt als e​in Wegbereiter d​er biblischen Literaturwissenschaft u​nd textpragmatischen Exegese.

Ehrungen, Mitgliedschaften und Gastprofessuren

  • 2002 Gastprofessur an der Universität Stellenbosch (Südafrika)
  • 2003 Ehrenmitgliedschaft in der Alttestamentlichen Gesellschaft Südafrika (OTSSA / OTWSA)
  • Mitglied der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Theologie
  • Mitglied der Society of Biblical Literature (SBL) und des European Seminar on Historical Methodology (ESHM)

Veröffentlichungen

  • Texttheorie und biblische Exegese. Zur rhetorischen Funktion der Trauermetaphorik in der Prophetie. München: Kaiser, 1978, ISBN 3-459-01113-0 (Dissertation).
  • Prophetie im Streit vor dem Untergang Judas. Erzählkommunikative Studien zur Entstehungssituation der Jesaja- und Jeremiaerzählungen in II Reg 18-20 und Jer 37-40. Berlin/New York: De Gruyter 1990, ISBN 3-11-011735-5 (Habilitationsschrift).
  • König Joschija in der Klimax des DtrG (2Reg 22f.) und das vordtr Dokument einer Kultreform am Residenzort (23,4-15*). In: Rüdiger Lux (Hrsg.): Erzählte Geschichte. Beiträge zur narrativen Kultur im alten Israel (= Biblisch-theologische Studien. Band 40). Neukirchen-Vluyn: Neukirchener, 2000, S. 81–145.
  • Textwelten der Bibel entdecken. Grundlagen und Verfahren einer textpragmatischen Literaturwissenschaft. 2 Bände. Gütersloh: Gütersloher, 2003/2004, ISBN 3-579-05449-X, ISBN 3-579-05447-3.
  • Erzähldiskurs und Redepragmatik im Alten Testament: unterwegs zu einer performativen Theologie der Bibel. Tübingen: Mohr Siebeck, 2005, ISBN 3-16-148772-9.
  • Realitätssinn und Gottesbezug: Geschichtstheologische und erkenntnisanthropologische Studien zu Genesis 22 und Jeremia 2-6. Neukirchen-Vluyn: Neukirchener, 2006, ISBN 3-7887-2182-0.
  • Naturethik und biblische Schöpfungserzählung. Ein diskurstheoretischer und narrativ-hermeneutischer Brückenschlag. Gemeinsam mit Konrad Ott. Kohlhammer, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-17-028352-7.

Literatur

  • Heinrich Assel u. a., Christof F. Hardmeier zum Gedenken.Theologische Literaturzeitung 145, 2020, S. 758–759.

Einzelnachweise

  1. Nachruf auf den Seiten der Uni Greifswald, abgerufen am 24. Mai 2020.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.