Christian Andreas Besemann
Christian Andreas Besemann (* 5. August 1760 in Göttingen; † 25. Oktober 1818 ebenda) war ein deutscher Zeichner, Kupferstecher und Maler. Als Universitätszeichenmeister illustrierte er für die Professoren der Georgia Augusta zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen.
Leben
Die familiären Verhältnisse in der Künstlerfamilie Besemann waren oft Anlass für biographische Verwechslungen und dadurch bedingte falsche Zuschreibungen. Christian Besemann selbst wurde unehelich geboren, könnte aber der Sohn des ebenfalls in Göttingen tätigen Heinrich Besemann sein, der zeitgleich in Göttingen als Kupferstecher tätig war. Christian Andreas Besemann ist möglicherweise identisch mit L. Besemann.[1][2] Er ist der Vater des ebenfalls in Göttingen tätigen Kupferstechers und späteren Lithographen Friedrich Besemann und des Malers Adolf Besemann. Zwischen Christian Andreas und Friedrich Besemann kommt es häufiger zu Verwechslungen und Fehlzuschreibungen.
Besemann immatrikulierte sich als stud. math. 1789 in Göttingen und nahm zeitgleich seine Tätigkeit als Zeichner für die Universität auf, 1806 wurde er als Universitätszeichenmeister angestellt. Als Zeichner lieferte er den Professoren auch Illustrationen für ihre Veröffentlichungen. Für Georg Franz Hoffmanns 1793 erschienenes Werk Hortus Gottingensis lieferte er zwei Ansichten des Alten Botanischen Gartens der Georg-August-Universität. 1794/95 illustrierte er Friedrich Benjamin Osianders Denkwürdigkeiten für die Heilkunde und Geburtshilfe.
Besemann schuf als Landschaftradierer kleine Mappen, die er teilweise auch eigenhändig colorierte. So entstanden 1795 Ansichten von der Weser, bestehend aus sechs Blättern, und wohl zur gleichen Zeit Motive aus dem Harz. 1817 entstanden Neue Ansichten von Göttingen und Umgebung bestehend aus zwölf Blättern. Daneben besserte er ab 1800 auch mit den besonders bei Studenten beliebten Stammbuchblättern, die ab 1770 durch den Göttinger Buchbinder und Drucker Johannes Carl Wiederhold (1743–1826) aufgekommen waren, sein Einkommen auf. Etwa 30 verschiedene Motive dieser kleinformatigen Stiche sind von ihm bekannt.
In Göttingen konkurrierte Besemann (und sein Sohn Friedrich) mit dem etwa gleichalten Universitätskupferstecher Ernst Ludwig Riepenhausen.
Literatur
- Otto Deneke: Göttinger Künstler. Göttingen 1936, S. 97–107.
- J.-U. Brinkmann, Dankmar Trier: Besemann, Christian Andreas. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker. Band 10: Berrettini–Bikkers. Saur, München u. a. 1995, S. 184 (Leseprobe, Textarchiv – Internet Archive).
- Thomas Appel: …er habe blos bey Matthieu in der Lehre gestanden. Ein Beitrag zur bisher unbekannten künstlerischen Ausbildung des Göttinger Kupferstechers und Zeichenmeisters Christian Andreas Besemann (1760–1818). In: Göttinger Jahrbuch, Bd. 64 (2016), S. 27–34
Weblinks
Einzelnachweise
- Hans Vollmer: Besemann, L. In: Ulrich Thieme, Felix Becker (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 3: Bassano–Bickham. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1909, S. 527 (Textarchiv – Internet Archive).
- Besemann. In: Julius Meyer, Georg Kaspar Nagler (Hrsg.): Allgemeines Künstler-Lexikon. 2., gänzlich neubearbeitete Auflage. Band 3: Giambattista Barbieri – Giuseppe Bezzuoli. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1885, S. 739 (Textarchiv – Internet Archive).