Chorkunstakademie Moskau
Die Chorkunstakademie Moskau (auch Viktor-Popov-Chorkunstakademie Moskau; russisch Академия хорового искусства имени В. С. Попова) ist eine 1991 gegründete russische Chorschule und seit 1996 Hochschule für Chormusik in Moskau. – Die sieben Akademie-Chöre konzertieren weltweit.
Chorkunstakademie Moskau Viktor-Popov-Chorkunstakademie Moskau | |
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Gründung | 1991 |
Trägerschaft | Staatlich |
Ort | Moskau |
Land | Russland |
Rektor | Petrow Alexey Kirillovich |
Studierende | 172[1] |
Mitarbeiter | k. A. |
Website | https://www.axu.ru |
Geschichte
Die Chorkunstakademie Moskau wurde 1991 auf Basis der Moskauer Chorfachschule gegründet, auf Initiative von Prof. Victor S. Popow. Er war auch der erste Rektor und künstlerischer Leiter.
Die Spezialschule für Chormusik pflegt die jahrhundertelange Tradition der russischen Ausbildung von Profi-Musikern im Bereich der Chorkunst. So werden begabte Kinder von der musikalischen Früherziehung über der mittleren Reife bis zum Abitur gezielt im Chorgesang ausgebildet. Seit 1996 werden von der Akademie auch ein Postgraduales Studium und Repetitoren-Lehrgänge angeboten. Wie früher üblich besuchen heute ausschließlich Knaben ab 7 Jahren die Chorfachschule. An der Hochschule studieren auch Mädchen ab 18 Jahren. Die Chorkunstakademie bildet sieben Chorensembles aus: einen Knabenchor, einen Jugendchor, einen Männerchor sowie vier gemischte Chöre, zu denen auch der Moskauer Kathedralchor zählt.
Das Repertoire der Akademie-Ensembles umfasst die gesamte Bandbreite geistlicher und weltlicher Musik vom Altertum bis zur Moderne. Neben bekannten Meisterwerken sind auch Uraufführungen oder selten aufgeführte Werke in ihren Programmen zu finden.
In den Konzerten der Akademie singen kleine Kammerensembles wie auch der Gesamtchor mit über 200 Mitgliedern, letzterer trat bei den Aufführungen der 8. Sinfonie von Mahler und des Oratoriums Christus von Liszt auf.
Dabei stehen die Akademie-Chöre immer wieder mit weltbekannten Künstlern wie u. a. Cecilia Bartoli, Andrea Bocelli, Montserrat Caballé, Renée Fleming, Makvala Kasrashvili und Jelena Obraszowa auf der Bühne. Neben den schönsten Sälen Moskaus, wie dem Bolschoi-Theater, geben die Chorensembles auch Konzerte in vielen berühmten Kirchen und Konzerthäusern Europas, Asiens und Amerikas. Regelmäßig werden die Akademie-Chöre auch zu internationalen Musikfestivals wie u. a. dem Bodenseefestival, dem Schleswig-Holstein Musik Festival, dem Rheingau Musik Festival, den Walkenrieder Kreuzgangkonzerten oder den Obrasso Concerts im KKL Luzern eingeladen.
Die Akademie-Ensembles haben über 2000 Werke für Hörfunk und Fernsehen sowie für Schallplatten und CD aufgenommen. Die Diskografie der Chorkunstakademie umfasst mehr als 30 Aufnahmen, russischer und europäischer Musiklabels.
Die offizielle Aufnahme der Russischen Nationalhymne, die täglich im Radio zu hören ist, wird ebenfalls vom Großen Chor der Chorkunstakademie Moskau gesungen.[2]
Ensembles
Chorkunstakademie Moskau (7)
Gemischte Chöre (4)
- Großer Chor
- Moskauer Kathedralchor
- Kleiner Chor
- Kammerchor
Leitung
Seit 2004 ist Nikolay Azarov für die internationalen Beziehungen der Chorkunstakademie verantwortlich, im Jahr 2008 wurde er zum stellv. Rektor ernannt.
Er übernahm die Betreuung der breiten Konzerttätigkeit der Akademie, die Organisation und Durchführung von weltweiten Tourneen sowie die Planung russischer Festivals, darunter das Festival der Jugendchöre »Youg Voices of Russia«[3]. Dank seines Engagements erhalten die Studierenden eine umfassende internationale Konzertpraxis.
Im Jahr 2015 wurde Nikolay Azarov auch zum künstlerischen Leiter und Chefdirigenten des Moskauer Kathedralchores berufen.[4]
Diskografie (Auswahl)
- Nikolai Rimski-Korsakow: The legend of the invisible city of Kitezh. (Koch International, München 1997)
- Ernest Chausson: Le roi Arthus. (Koch International, München 1998)
- Sergei Rachmaninow: Vespermesse. (Duo-phon-Musikverlag, Berlin 2002)
- Arvo Pärt: Berliner Messe. (Delta Music, Frechen 2004)
- Ave Maria. (Duo-phon-Musikverlag, Berlin 2005)
- Russische Weihnacht. (Sony Music Entertainment, München 2010)
Siehe auch → Moskauer Kathedralchor
Weblinks
- Literatur von und über Chorkunstakademie Moskau im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Sergei Rachmaninow: Vespermesse, Op. 37. Großer Chor und Knabenchor der Chorkunstakademie Moskau. Auf: YouTube – Aufnahme vom 2. April 2014
- Nikolai Rimsky Korsakov: The Song of Alexis, Man of God, op 20 1878 for Chorus and Orchestra. Académie de Chant Choral de Moscou. Auf: YouTube – Aufnahme vom 28. September 2017
- Webseite der Chorkunstakademie Moskau (Russisch / English)
Einzelnachweise
- Siehe Webseite der Chorkunstakademie Moskau (Stand 03/2019)
- Moskauer Kathedralchor | Konzerte, Biografie, Bilder, Videos. In: obrassoconcerts.ch. Abgerufen am 28. Januar 2019 (Schweizer Hochdeutsch).
- Voices 2018, International choir festival Abgerufen am 28. Januar 2019 (russ. / engl.)
- Nikolay Azarov In: obrassoconcerts.ch. Abgerufen am 28. Januar 2019 (Schweizer Hochdeutsch).