Chirfa
Chirfa ist eine Oase und der Hauptort der Landgemeinde Djado in Niger.[1]
Lage von Chirfa in Niger |
Geographie
Die kleine Oase liegt an der Piste von Bilma nach Djanet in Algerien beziehungsweise an der historischen Bornustraße. Sie ist ein Ausgangspunkt zur Ergründung des Plateaus von Djado mit der gleichnamigen Ruinenstadt. Östlich des Verlaufs der Pistenstrecke nach Norden befindet sich der Enneri Blaka, ein Taleinschnitt des Plateaus. Das Dorf besteht aus von Gärten umgebenen Lehmziegelhäusern.[2]
Geschichte
Chirfa ist ein archäologischer Fundplatz der altsteinzeitlichen Atérien-Kultur.[3] Bedeutend sind die in dieser Umgebung zahlreich anzutreffenden Felsbilder und prähistorischen Fundstücke. Felsformationen wie das „U-Boot“, Höhlen und Felsbrücken boten schon in prähistorischer Zeit Schutz.
In Chirfa gibt es ansehnliche Reste eines Forts aus der französischen Kolonialzeit. Diese um 1913 errichtete Befestigung namens Fort Pacot wurde nach einem 1906 bei der Wasserstelle Orida unweit von Chirfa bei einem Kampf mit Einheimischen getöteten französischen Feldwebel benannt. Die Anlage wurde schon 1914 verlassen und nach dem Ersten Weltkrieg erneut von einer französischen Garnison besetzt.[4]
In den Jahren 1983 und 1984 führte die Rallye Dakar über Chirfa.[5]
Bevölkerung
Chirfa hatte 260 Einwohner bei der Volkszählung 1988,[6] 208 Einwohner bei der Volkszählung 2001[7] und 288 Einwohner bei der Volkszählung 2012.[8]
In der Siedlung leben Angehörige der Volksgruppe der Tubu.
Wirtschaft und Infrastruktur
Es gibt eine kleine Schule im Ort.[2] Mit einem Centre de Santé Intégré (CSI) ist ein Gesundheitszentrum vorhanden.[9]
Siehe auch
Literatur
- Maximilien Bruggmann, Hans Ritter: Ténéré. Durch die südliche Sahara. Bucher, München 1996, ISBN 3-7658-1078-9.
Einzelnachweise
- Republik Niger: Loi n° 2002-014 du 11 JUIN 2002 portant création des communes et fixant le nom de leurs chefs-lieux.
- Harald A. Friedl: Die Vertretbarkeit von Ethnotourismus am Beispiel der Tuareg der Region Agadez, Republik Niger (Westafrika) – Eine Evaluation aus Sicht der angewandten Tourismusethik. Dissertation. Karl-Franzens-Universität Graz, Graz 2005, S. 231.
- Boubé Gado, Abdoulaye Maga, Oumarou Amadou Idé: Rappel sur les faits préhistoriques et historiques de la zone Nord du Niger. In: Mamadou Moustapha Niang, Boubé Nagando, Seyni Seidou, Elizabeth Wangari (Hrsg.): Les pillages des sites culturels et naturels au Niger. UNESCO, Paris 2001, S. 106.
- Saharan Forts [2]. The 153 Club, abgerufen am 31. Januar 2018 (englisch).
- Dakar Retrospective 1979–2007. (PDF) Amaury Sport Organisation, archiviert vom Original am 8. Juli 2011; abgerufen am 14. Februar 2018 (englisch).
- Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S. 35 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).
- Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR-Datei) Institut National de la Statistique, abgerufen am 8. November 2010 (französisch).
- Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique de la République du Niger, Juli 2014, S. 8, abgerufen am 7. August 2015 (französisch).
- Niger DSS. In: Systeme Nationale d’Information Sanitaire (SNIS). Ministère de la Santé Publique, République du Niger, abgerufen am 10. November 2020 (französisch).