China Railway
China Railway, kurz: CR (chinesisch 中國鐵路 / 中国铁路, Pinyin Zhōngguó Tiělù)[1][2] heißt das staatliche Eisenbahnunternehmen der Volksrepublik China.
Unternehmen
Die Chinesische Staatsbahn existiert seit Gründung der Volksrepublik 1949 und war bis 2013 dem chinesischen Eisenbahnministerium untergeordnet. Seit dem 14. März 2013 ist sie als eigenständiges Unternehmen organisiert, das vollständig im Staatseigentum ist. Sein Stammkapital beträgt nach eigenen Angaben 1,036 Mrd. RMB, es untersteht dem chinesischen Transportministerium. Damit ist das staatliche Unternehmen weiterhin an die Weisungen der Zentralregierung gebunden. Die CR mit Hauptsitz in Peking, betreibt mithilfe von 21 primären Tochtergesellschaften den Personen- und Güterverkehr, hinzu kommen weitere Subunternehmen.
Eine Tochtergesellschaft der CR ist die China Railway Express (CRE). Sie übernimmt die Aufgaben der Automobillogistik, also den Transport von Autos auf der Schiene.
2007 gründete die CR, mit Beteiligung der DB, einer französischen und einer israelischen Firma, eine Firma für Containerverkehr (China United International Rail Containers), wobei die ausländischen Firmen unter anderem Investitionen zum Bau von 18 Güterbahnhöfen tätigen. Massiv wurde in den letzten Jahren in neue Fahrzeuge und die Infrastruktur investiert, so ist das Hochgeschwindigkeitsnetz des Landes in den letzten Jahren energisch ausgebaut worden.
Infrastruktur
Das rund 80 000 Kilometer lange Streckennetz ist großenteils regelspurig, es existieren jedoch auch noch Strecken mit Meterspur und schmaleren Spurweiten. Vergleichbar mit dem Netz in Nordamerika weicht jedoch der Rückflächenabstand der Radsätze vom europäischen Regelmaß etwas ab. Ein uneingeschränkter Wagenübergang mit dem europäischen Regelspurnetz wäre deshalb auch dann nicht ohne weiteres möglich, wenn die beiden Regelspurnetze direkt verbunden wären. Die Signalanlagen bestehen aus verschiedenen Systemen, die Signale stehen wegen des üblichen Linksfahrbetriebes in der Regel links vom Gleis. Die Lichtsignalbegriffe ähneln dem OSShD-Lichtsignalsystem, das in Deutschland als Hl-System bekannt ist, jedoch ohne Geschwindigkeitsinformation, die Formsignale haben ihren Ursprung in Großbritannien.[3]
Bis in die 1980er Jahre wurden noch Dampflokomotiven neugebaut. Im Jahr 2003 beendete die Staatsbahn den planmäßigen Dampflokomotiveinsatz. In den 1970er Jahren wurde verstärkt Diesellokomotiven in Dienst gestellt. Elektrische Lokomotiven wurden ab den 1960er Jahren eingesetzt, jedoch begann die Streckenelektrifizierung in großem Stil erst in den 1990er Jahren und danach. Dem späten Elektrifizierungsbeginn entspricht die Wahl der Fahrleitungsspannung vom 25 kV mit einer Frequenz von 50 Hz. 2021 wurde in Tibet eine Hochgebirgsstrecke in Betrieb genommen.[4]
Güterverkehr
Der Güterverkehr, der über zwei Drittel des gesamten Verkehrsaufkommens ausmacht, besteht zum größten Teil aus Kohletransporten, dahinter rangieren Stahl, Erz und landwirtschaftliche Erzeugnisse. Im Gegensatz dazu ist der Stellenwert des Containerverkehrs sehr gering. Gründe dafür sind einerseits die kurzen Transportwege entlang der meistfrequentierten Ostküste, wo LKWs und Binnenschiffe deutlich bevorzugt werden, und andererseits hohe Preise, schlechter Service, weiterhin fehlende elektronische Nachverfolgung (Tracking & Tracing) und die geringe Produktivität der CR.[5]
Siehe auch
Weblinks
- Website von China Railways (englisch)
- historische Website der Chinese Railways (Memento vom 27. Dezember 2012 im Internet Archive)
Einzelnachweise
- Zhenhua Chen, Kingsley E. Haynes: Chinese Railways in the Era of High-Speed. Emerald Group, Bingley 2015, ISBN 978-1-78441-985-1.
- Brian Hollingsworth, Arthur F. Cook: Das Handbuch der Lokomotiven, Weltbild Verlag, Augsburg 1996, ISBN 3-86047-138-4.
- http://www.sh1.org/zhongguo/s.htm chinesische Eisenbahnsignale auf sh1.org
- China nimmt Hochgebirgsstrecke in Betrieb in: Spiegel Online, 1. Juli 2021, abgerufen am 3. Juli 2021
- Publikation der Berufsakademie Lörrach: Schienengüterverkehr in China (PDF; 2,4 MB)