Chiemseeplätte
Die Chiemseeplätte ist ein Segelboot aus Holz, das aus dem Arbeitsboot der Chiemseefischer, einem Ruderboot mit flachem Boden, entstanden ist.[1]
Klassenzeichen | |
---|---|
Bootsmaße | |
Länge üA: | 6,3 m |
Breite üA: | 1,4 m |
Masthöhe: | 4,2 m |
Gewicht (segelfertig): | 190–220 kg |
Segelfläche | |
Segelfläche am Wind: | 10 m² |
Sonstiges | |
Takelungsart: | Cat-Takelung, Luggersegel |
Yardstickzahl: | 128 |
Klasse: | Einheitsklasse |
Die Yacht bezeichnete 1933 das Schiff im Heft 31 in der Beschreibung und Maßszizze als „10-m²-Einheit-Boot (Plätte) für den Chiemsee“.[2]
Der Begriff 10qm Einheits-Segelplätte wurde im Bauplan von 1954 verwendet. Auch die 2018 herausgegebene Klassenvorschrift verwendet den Begriff als Titel.[3][4][5]
Klassenvorschriften und Segelzeichen
Die Klassenvorschriften der Segelplätte des Chiemsees werden von der Chiemseeplätte Klassenvereinigung e. V. festgelegt.[4]
Das Segelzeichen zeigt zwei gekreuzte Lindenblätter, die sowohl der Wassersportverein Fraueninsel als auch der Chiemsee-Yacht-Club in ihrem Vereinsemblem führen.[6][7]
Regatta und Wettfahrten
Auf dem Chiemsee werden von ortsansässigen Segelvereinen während des Jahres mehrere Wettfahrten veranstaltet und dabei der Chiemsee-Plätten-Meister ermittelt. Dieser darf in der kommenden Saison auf jeder Segelseite eine grüne Raute in seinem Segel führen.[8]
Am Staffelsee veranstaltet der Segel-Club Staffelsee e. V. (SCSTS) einmal im Jahr ein Plätten-Triathlon (Wochenende mit drei Wettfahrten).[9]
65 Chiemseeplätten auf der Kieler Woche 2001
Auf Einladung des Freundeskreis Klassische Yachten e. V. nahmen mehr als 65 Chiemseeplätten vom Chiemsee beim Rendezvous der Klassiker auf der Kieler Woche 2001 teil. Bei der Regatta Classic-Kiel-Cup segeln die Chiemseeplätten um die Regnauer-Chiemsee-Plätten-Trophy.[10]
Plätten auf dem Chiemsee
- Chiemseeplätte 344
- Chiemseeplätte 424
- Chiemseeplätte 456
Basis war die Plätte, das Fischerboot
Die 10 m² Einheits-Segelplätte entstand aus dem Arbeitsboot der Fischer.
Beschreibungen charakterisieren die Plätte vom Chiemsee als:[11]
- Flachbodenboot mit schmalen Bug
- Bootsboden im Bug aufgezogen, zum Heck zu flach auslaufend
- Bordwände leicht angeschrägt, niedrige Bordwände
Einige Chiemseemaler haben Plätten in ihren Arbeiten dargestellt.
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts sind die meisten Boote aus Alu geschweißt, nur mehr vereinzelt sind Exemplare aus Holz anzutreffen. Als Antrieb sind Außenborder üblich. Riemen werden in der Regel mitgeführt.
- Plätte aus Holz
- Plätte aus Alu
Besonderes
Sten Nadolny beschreibt in dem 2012 erschienenen Roman Weitlings Sommerfrische, wie der Pensionär W. Weitling auf dem Chiemsee mit seiner Chiemseeplätte in ein Unwetter kommt und kentert.[12]
Weblinks
Einzelnachweise
- Chiemseeplaette.com: Die Geschichte der Chiemsee-Plätte
- Chiemseeplaette.com: Yacht Archiv
- Chiemseeplaette.com: Baupläne
- 10qm Einheits-Segelplätte Klassenvorschrift 2018 (PDF 380KB)
- WVF-Chiemsee.de: Baupläne
- Wassersportverein Fraueninsel e. V.
- Chiemsee-Yacht-Club
- Chiemseeplaette.com: Regattatermine
- SCSTS: Plätten-Triathlon
- Wassersportverein Fraueninsel e.V. - Vereinsgeschichte
- http://barroboote.de/arbeit/berufs/plaetten/chiemsee.htm (Memento vom 19. August 2016 im Internet Archive)
- Sten Nadolny: Weitlings Sommerfrische. Piper, München 2012, ISBN 978-3-492-05450-8