Charlotte Fritz
Charlotte Fritz (geborene Becher) (* 4. Juli 1918 in Baden bei Wien;[1] † 23. September 2003 in Wien) war eine österreichische „Gerechte unter den Völkern“.[2]
Wirken
Charlotte Becher war Souffleuse am Deutschen Volkstheater in Wien. Sie lebte mit ihrer Schwester Edeltrud Becher zusammen, die mit einem Juden verlobt war, als zwei Gestapoleute erschienen und nach dem Verlobten von Edeltrud fragten. Auf die Frage, ob ein Nicht-Arier in mit ihr in derselben Wohnung leben würde, stritt sie jegliche Anwesenheit von Edeltruds Verlobtem, der zu dieser Zeit mit seinen Brüdern in Prag wohnte, ab. Als die Brüder des Verlobten ihrer Schwester aus Prag nach Wien kamen, ließ Charlotte mit Hilfe eines Wiener Polizeibeamten die Akte, die den Verlobten ihrer Schwester belastete, vernichten. Des Weiteren organisierte Charlotte für die drei Brüder in Wien Unterkünfte, unter anderem in der Wohnung ihres Verlobten Friedrich Kuntz, dem durch seine Urlaube vom Militärdienst bei der Wehrmacht bewusst war, dass Juden in seiner Wohnung lebten.[3]
Nach dem Krieg heiratete Charlotte Becher einen Mann mit Nachnamen Fritz.
Zuletzt war sie mit Ortwin Gamber verehelicht und lebte in Wien, 9. Bezirk.
Literatur
- Israel Gutman, Daniel Fraenkel, Jackob Borut (Hrsg.): Lexikon der Gerechten unter den Völkern – Deutsche und Österreicher. Wallstein Verlag, Göttingen 2005, ISBN 3-89244-900-7, S. 299 einsehbar bei Google Books.
- Mosche Meisels: Die Gerechten Österreichs. Hrsg.: Österreichische Botschaft Tel Aviv, 1996.
- Paulus Manker: Walter Bruno Iltz. Die Enttarnung eines Helden. Alexander Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-89581-340-5,
Einzelnachweise
- Gamber - Ortwin Gamber und Charlotte Franzi Lydia Becher - Website der Familie Bartik - MyHeritage. In: www.myheritage.at.
- Charlotte Fritz auf der Website von Yad Vashem (englisch)
- Rassenschande. In: Mosche Meisels: Die Gerechten Österreichs – Eine Dokumentation der Menschlichkeit. Herausgegeben von der Österreichischen Botschaft in Tel Aviv, 1996, S. 17–21.