Charlie Whiting
Charles „Charlie“ Whiting (* 12. August 1952 in Sevenoaks, Kent, England[1]; † 14. März 2019 in Melbourne, Australien[2]) war ein britischer Motorsportfunktionär, der als Renndirektor der FIA, Sicherheitsbeauftragter und Leiter der technischen Abteilung der Formel 1 tätig war. In dieser Funktion koordinierte er auch hauptsächlich die Logistik der Formel-1-Rennen, inspizierte vor jedem Grand Prix im Parc fermé die Autos, setzte die FIA-Regeln durch und bediente die Signalanlage, die jedes Rennen startet.
Karriere
In seinem ersten Beruf assistierte er seinem Bruder Nick beim Vorbereiten von Touren- und Rallyewagen in der Nähe des Brands Hatch Circuit, einer Motorsport-Rennstrecke in England. Mitte der 1970er Jahre arbeiteten die Brüder beim Formel 1 Team Surtees für die Rennfahrerin Divina Galica. In der Saison 1977 trat Whiting Hesketh Racing bei. Nach dem Niedergang des Teams wechselte er zu Bernie Ecclestones Brabham-Formel-1-Team bei Weybridge, wo er das folgende Jahrzehnt blieb und seit den Erfolgen von Nelson Piquet, der 1981 und 1983 Formel-1-Weltmeister wurde, Chefmechaniker war. Später stieg er zum Cheftechniker auf, während sein Bruder Nick ein Geschäft für Motorsportersatzteile in der Nähe des Brands Hatch Circuit eröffnete. Nick wurde 1990 ermordet.[3]
Zur Saison 1988 wurde Whiting Technischer Vertreter der Formel 1 und 1997 wurde er zum Renndirektor und Sicherheitsbeauftragten der FIA ernannt.
Whiting starb am Donnerstag vor dem Großen Preis von Australien 2019 an einer Lungenembolie.[4]
Großer Preis der USA 2005
Während des Großen Preises der USA 2005 war er an einer Kontroverse beteiligt, als keiner der Reifen, die Michelin nach Indianapolis gebracht hatte, sicher zu nutzen war. Der französische Reifenhersteller war nicht in der Lage, neue Reifen zu produzieren, um die unsicheren Reifen seiner sieben Kunden zu ersetzen. Man bat Whiting stattdessen, eine neue Schikane in Kurve 13 des Indianapolis Motor Speedway errichten zu lassen. Er verweigerte dies mit der Begründung, dass es unfair gegenüber den anderen Teams sei, die in der Lage seien, die bestehende Strecke sicher zu befahren.[5]
Weblinks
Einzelnachweise
- La F1 rend hommage à son directeur de course, Charlie Whiting, mort à 66 ans (French) Nice Matin. 14. März 2019. Abgerufen am 16. März 2019.
- SID: Formel-1-Renndirektor Charlie Whiting ist tot. t-online.de, 14. März 2019, abgerufen am 14. März 2019.
- Kim Sengupta: Life and times of Britain's most infamous villain (The Independent). 14. April 2000, archiviert vom Original am 11. April 2008; abgerufen am 25. September 2011 (englisch).
- Statement Charlie Whiting. FIA.com, 14. März 2019, abgerufen am 14. März 2019.
- Dominik Sharaf: 2005: Ein US-Grand-Prix für die Ewigkeit. In: motorsport-total.com. 28. Oktober 2014, abgerufen am 13. März 2019.