Charles Simic
Charles Simic (IPA: [ˈtʃ͡ɑːɻls ˈʂimitɕ͡]; * 9. Mai 1938 in Belgrad, Königreich Jugoslawien) ist ein US-amerikanischer Dichter und der 15. Poeta laureatus der USA. 2007 wurde er zum Poet Laureate ernannt.
Leben und Wirken
1953 emigrierte seine Familie aus dem kommunistischen Jugoslawien nach Chicago. Er studierte an der New York University. Er ist emeritierter Professor für Amerikanische Literatur und kreatives Schreiben der University of New Hampshire. Er schreibt Gedichte und Essays für die The New York Review of Books. Zudem ist Charles Simic Übersetzer zahlreicher Werke aus den Ländern des früheren Jugoslawiens ins Amerikanische. Er schrieb zahlreiche Essays zu den jüngsten Balkankriegen sowie aktuell zur Lage in Serbien und im Kosovo.[1] Sein am 3. April 2008 veröffentlichter Essay zu den politischen und geschichtlichen Hintergründen der Anerkennung des Kosovos durch die USA in der The New York Review of Books brachte eine polemische Diskussion hervor, an der an den Ereignissen im ehemaligen Jugoslawien beteiligte hochrangige westliche Diplomaten und Historiker teilnahmen.[2]
Auszeichnungen
- MacArthur Fellowship (1984)
- Pulitzer-Preis für die Gedichtsammlung The World Doesn't End (1990)
- Aufnahme in die American Academy of Arts and Letters (1995)
- Aufnahme in die American Academy of Arts and Sciences (2002)
- Horst-Bienek-Preis für Lyrik (2003)
- Griffin Poetry Prize (2005)
- Poeta laureatus (2007)
- Wallace Stevens Award (2007)
- Frost Medal (2011)
Werke
- What the Grass Says (1967)
- Somewhere Among Us A Stone Is Taking Notes (1969)
- Dismantling The Silence (1971)
- White (1972)
- Return To A Place Lit By A Glass Of Milk (1974)
- Charon's Cosmology (1977)
- School For Dark Thoughts (1978)
- Classic Ballroom Dances (1980)
- Austerities (1982)
- Unending Blues (1986)
- The World Doesn't End: Prose Poems (1990)
- The Book of Gods and Devils (1990)
- deutsch von Hans Magnus Enzensberger: Ein Buch von Göttern und Teufeln, Hanser, München 1993, ISBN 3-446-17557-1.
- Hotel Insomnia (1992)
- Dime-Store Alchemy: The Art of Joseph Cornell (1993)
- A Wedding in Hell (1994)
- Walking the Black Cat (1996)
- Jackstraws (1999)
- A Fly in the Soup: Memoirs (2000) (deutsch Die Fliege in der Suppe, übersetzt von Rudolf von Bitter)
- Night Picnic: Poems (2001)
- deutsch von Wiebke Meier: Picknick in der Nacht, Carl Hanser Verlag, München 2016, ISBN 978-3-446-24724-6
- The Voice at 3:00 A.M.: Selected Late and New Poems (2003)
- Selected Poems: 1963–2003 (2004)
- Monkey Around (2006)
- Das Geheimnis des Glücks. Erinnerungen mit Zeichnungen von Kurt Löb (2006) (übersetzt von Melanie Walz von Reche)
- Mein lautloses Gefolge. Gedichte. Aus dem Amerikanischen von Wiebke Meier. Edition Lyrik Kabinett bei Hanser (2006)
- Die Wahrnehmung des Dichters: über Poesie und Wirklichkeit (2007) (ausgewählt und übersetzt von Thomas Poiss)
- My Noiseless Entourage: Poems (2005)
- Army. Erinnerungen mit Zeichnungen von Kurt Löb (2008)
Literatur
- Goran Mijuk: Charles Simic: The Orphan Of Silence (PDF; 875 kB). Dissertation, Universität Fribourg, 2002.
Weblinks
- Literatur von und über Charles Simic im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Charles Simic auf perlentaucher.de
- The troubled birth of Kosovo, The New York Review of Books (englisch)
- The Cortland Review: Interview (englisch)
- poets.org: Biografie (englisch)
- Charles Simic: Picknick in der Nacht. Essay auf: www.Signaturen-Magazin.de
- "Wettervorhersage für Utopia und Umgebung" Eröffnungsrede zum 1. internationalen literaturfestival berlin, 2001
Einzelnachweise
- Das Leben muss aufhören. Essay in der Süddeutschen Zeitung. 14. April 2008
- The Troubled Birth of Kosovo. Essay in der New York review of books. Band 55, No. 5, 2. April 2008