Chōmei-ji

Der Chōmei-ji (jap. 長命寺) i​st ein buddhistischer Tempel i​n der Stadt Ōmihachiman, Präfektur Shiga i​n Japan. Der Tempelname bedeutet e​twa Tempel d​es langen Lebens. Der Tempel i​st mit d​er Glaubensrichtung Tendai-shū assoziiert. Hauptbildnisse d​es Tempels s​ind drei Statuen d​es Kannon, e​ine tausendarmige, e​ine elfköpfige u​nd ein Shō-Kannon. Der Chōmei-ji i​st der 31. Tempel d​es Saigoku-Pilgerweges (西国三十三箇所, Saigoku sanjūsankasho).

Tempelgelände des Chōmei-ji

Überblick

Über d​ie Gründung d​es Chōmei-ji g​ibt es k​eine historischen Belege. Die Tempellegende n​ennt den Prinzregenten Shōtoku a​ls Gründer u​nd liefert e​ine Erklärung für d​en Namen d​es Tempels. Danach s​oll der legendäre Staatsmann Takenouchi n​o Sukune e​ine Gebetsformel für langes Leben i​n eine a​lte Weide a​uf dem späteren Tempelgelände geritzt haben. Als Shōtoku d​iese Stelle fünf Jahrhunderte später aufsuchte, s​ei diese Ritzung i​mmer noch sichtbar gewesen u​nd ein a​lter Mann h​abe den Prinzregenten aufgefordert, d​rei Kannon-Statuen z​u schnitzen – d​ie drei Statuen, d​ie zu d​en Hauptbildnissen d​es Tempels wurden.

Förderung erfuhr der Chōmei-ji durch den Sasaki-Clan, der im Mittelalter die Provinz Ōmi beherrschte. Ende des 12. Jahrhunderts entstanden eine Goma-Halle, eine Pagode und Priesterunterkünfte. 1507 brannte der Tempel bei einer Rebellion gegen die Sasaki ab. Nach einem Wiederaufbau wurde das Tempelgelände 1573 von Truppen Oda Nobunagas verwüstet. Haupthalle und Glockenturm stammen aus dem Jahr 1524, die Pagode und die Goma-Halle aus dem Jahr 1597. Alle vier Gebäude sind als landesweit wichtige Kulturgüter eingestuft.

Literatur

  • Patricia Frame Rugola: The Saikoku Kannon Pilgrimage Route. Dissertation, Ohio State University, 1986.
  • Valeria Jana Schwanitz und August Wierling: Saigoku – Unterwegs in Japans westlichen Landen. Manpuku-Verlag, Potsdam 2012, ISBN 978-3-9815168-0-7.
Commons: Chōmei-ji – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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