Catherine Colonna
Catherine Colonna (* 16. April 1956 in Saint-Symphorien, Département Indre-et-Loire) ist eine französische Diplomatin und Politikerin. Sie ist seit 2019 Botschafterin Frankreichs in London. Von 2005 bis 2007 war sie beigeordnete Ministerin für europäische Angelegenheiten.
Werdegang
Neben einem höheren Abschluss (DEA) in öffentlichem Recht hat Colonna Diplome des Institut d’études politiques de Paris (Sciences Po) und der Verwaltungshochschule ENA. 1983 trat sie in den auswärtigen Dienst ein und begann ihre berufliche Karriere als Diplomatin an der französischen Botschaft in Washington in der Abteilung für Presse und Information. Von 1986 bis 1988 arbeitete sie in der Abteilung für Rechtsfragen des Außenministeriums.
Dann ließ sie sich für ein Jahr als Fachberaterin zum Minister für Ausrüstung und Wohnungswesen Maurice Faure abordnen. Ins Außenministerium zurückgekehrt, war sie im Zentrum für Analysen und Prognosen tätig, bevor sie 1990 in die Abteilung für Kommunikation und Information wechselte. Unter dem Außenminister Alain Juppé und dessen Stabschef Dominique de Villepin wurde sie 1993 zur stellvertretenden Pressesprecherin des Ministeriums ernannt.
Mit seinem Einzug in den Präsidentenpalast 1995 berief Jacques Chirac Catherine Colonna als seine Pressesprecherin an seine Seite. Als sie mehr als neun Jahre später den Wunsch äußerte, aus dieser Funktion verabschiedet zu werden, wurde ihr das Amt der Leiterin des Centre national de la cinématographie angetragen, das sie von September 2004 an bekleidete. In dieser Funktion war sie auch Vizepräsidentin der Internationalen Filmfestspiele von Cannes.
Mit der Kabinettsumbildung im Juni 2005 infolge der Ablehnung der Europäischen Verfassung per Referendum übernahm sie im Kabinett de Villepin das Amt der beigeordneten Ministerin für europäische Angelegenheiten (unter Außenminister Philippe Douste-Blazy). Dieses hatte sie bis zum 15. Mai 2007 inne.
Am 26. März 2008 wurde sie zur französischen Botschafterin bei der UNESCO ernannt. Seit dem 20. Mai 2008 ist sie ehrenamtlich Mitglied des Vorstandes der neu gegründeten Fondation Jacques Chirac pour le développement durable et le dialogue des cultures (deutsch: Jacques-Chirac-Stiftung für nachhaltige Entwicklung und kulturellen Dialog). Von 2010 bis 2014 arbeitete sie für die Unternehmensberatung Brunswick in Paris. Daneben war sie Vorsitzende des Verwaltungsrats der École du Louvre.
Von 2014 bis Anfang September 2017 war sie französischen Botschafterin in Italien.[1] Anschließend amtierte sie zwei Jahre als Ständige Vertreterin Frankreichs bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Paris. Im September 2019 wurde sie als Botschafterin nach Großbritannien entsandt, wo sie Jean-Pierre Jouyet ablöste. Während ihrer Zeit in London vollzog das Land seinen Austritt aus der EU.