Cathedral of the Immaculate Conception (Port of Spain)
Die 1832 errichtete Cathedral of the Immaculate Conception (Kathedrale der unbefleckten Empfängnis) ist die älteste katholische Kirche in der trinidadischen Hauptstadt Port of Spain. Sie ist Sitz des Erzbistums Port of Spain.
Lage
Die Cathedral of the Immaculate Conception liegt im östlichen Teil des langgezogenen Independence Square in der Stadtmitte (Downtown). Zum Bauzeitpunkt befand sich die Kathedrale unmittelbar am Ufer des Golf von Paria; nach mehreren Landaufschüttungen im 19. Jahrhundert liegt sie mittlerweile gut 300 Meter landeinwärts.
Geschichte
Trinidad war ursprünglich eine Kolonie des katholischen Spanien und geriet 1797 unter die Herrschaft des protestantischen England. Wegen der großen Zahl katholischer Siedler und der damals abgelegenen Lage der Kolonie kam es nie zu Konflikten zwischen Katholiken und Protestanten. Die erste katholische Kirche in Port of Spain wurde 1781 unter dem spanischen Gouverneur Martín de Salaverría am östlichen Ende der Plaza de la Marina, des heutigen Independence Square, errichtet. Die wachsende (und die Mehrheit bildende) katholische Bevölkerung veranlasste Anfang des 19. Jahrhunderts den britischen Gouverneur Ralph Woodford, den Bau einer größeren Kirche zu planen, die nur wenig westlich der alten Kirche errichtet werden sollte. Die Pläne erstellte Woodfords Sekretär Philip Reinagle,[1] Sohn von Philip Reinagle. Die Grundsteinlegung war am 25. März 1816.[2]
Der Bau dauerte 34 Jahre, was für Bauten in abgelegenen Kolonien nicht unüblich war. Wiederholt gingen die Gelder aus, oder die ohnehin mit deutlicher Verzögerung eingehenden Baumaterialien wurden vorrangig für den Neubau der 1808 abgebrannten, anglikanischen Holy Trinity Cathedral eingesetzt.[3] 1820, noch während des Baus, wurde die Kirche durch den apostolischen Vikar James Buckley zur Kathedrale bestimmt.[1] Im September 1825 ereignete sich ein Erdbeben, das die Fassadentürme der Kirche beschädigte; die Spitzen wurden daraufhin aus Holz neu gebaut. 1832 wurde der Bau im Wesentlichen abgeschlossen. Bischof Daniel McDonnell feierte den ersten Gottesdienst, obwohl damals noch eine Reihe von Arbeiten ausstanden.[2] 1849 konnte eine erste, kleine Orgel gekauft werden. 1850 war die Kathedrale fertig, die restlichen Bauschulden wurden abgetragen. Am 22. Februar 1851 wurde die Kathedrale geweiht, im selben Jahr wurde sie durch Papst Pius IX. zur Basilica minor erhoben. 1850 war das Bistum Port of Spain zur Erzbistum erhoben worden.
1879 wurde die noch heute vorhandene Uhr installiert. 1913 wurde die erste Orgel durch eine größere der britischen Firma J. W. Walker & Sons ersetzt.[4] Der heutige Altar wurde 1966 eingebaut. Nach Erdbebenschäden wurde die Kathedrale 1967 renoviert. Eine weitere, umfassende Renovierung erfolgte von 2012 bis 2015.[2] Beim Erdbeben am 21. August 2018 mit einer Stärke von 6,9 auf der Momenten-Magnituden-Skala wurde die Kathedrale leicht beschädigt. Nach sechswöchigen Reparaturen konnte sie im Oktober 2018 wieder eröffnet werden.[5]
Baustil und Ausstattung
Die Kathedrale ist im neugotischen Stil erbaut. Der Grundriss entspricht einem lateinischen Kreuz, wobei das Gesamtgebäude 70 mal 40 Meter und das Mittelschiff 24 mal 24 Meter misst. Die Außenmauern des Gebäudes bestehen aus aus England importierten Ziegeln und Blaustein aus Laventille, der aus einem nur etwa einen Kilometer östlich des Baus gelegenen Hügel gebrochen wurde.[6] Der Bau fasst etwa 1500 Gläubige.
Im nördlichen Seitenschiff befindet sich die Chapel of Our Lady (Marienkapelle), in der sich ein alter Altar und eine Kommunionbank aus florentinischem Marmor sowie eine Plakette zum Gedenken an den Kirchenerbauer Woodford befinden. Im südlichen Seitenschiff befindet sich die Chapel of St. Joseph (Kapelle des heiligen Josef), unter der sich eine Krypta befindet, in der Angehörige des Domklerus beerdigt sind, unter anderem der erste Erzbischof von Port of Spain, Anthony Pantin.
Bekannt ist die Kathedrale für ihre 27 Rosetten.[7] Hinter dem Altar der Kathedrale befindet sich ein Bleiglasfenster, das die Jungfrau Maria darstellt.
Die beiden der Kathedrale vorgelagerten Türme tragen zusammen zwölf Glocken, die meisten Geschenke von Gläubigen aus den Jahren 1831 und 1870.[2]
Literatur
- Archdiocese of Port of Spain (Hg.): Rededication of the Cathedral of the Immaculate Conception. Sonderbeilage zu Catholic News, Port of Spain, 6. Dezember 2015.
Einzelnachweise
- NationalTrust.tt: The Cathedral of the Immaculate Conception. Abgerufen am 6. April 2018.
- Milestones. In: Rededication of the Cathedral of the Immaculate Conception. Sonderbeilage zu Catholic News, Port of Spain, 6. Dezember 2015, S. 8.
- Olga J. Mavrogordato: Voices in the Street. Inprint Caribbean, Port of Spain 1977, S. 71.
- Caroline Taylor: Saving the soul of the city. T&T’s historic Catholic Cathedral of the Immaculate Conception is to be restored. In: Caribbean Beat. Bordmagazin der Caribbean Airlines, Heft 112 (November / December 2011), abgerufen am 12. September 2017.
- Cathedral reopens. In: Catholic News, Port of Spain, Nr. 6584 vom 7. Oktober 2018, S. 17.
- Michael Anthony: Historic Landmarks of Port of Spain. Macmillan Caribbean 2008, S. 7.
- Lara Pickford-Gordon: New life in Cathedral “bones”. In: Rededication of the Cathedral of the Immaculate Conception. Sonderbeilage zu Catholic News, Port of Spain, 6. Dezember 2015, S. 5.