Castiglione della Valle (Umbrien)

Castiglione d​ella Valle i​st eine Fraktion (italienisch frazione) v​on Marsciano i​n der Provinz Perugia, Region Umbrien i​n Italien.

Castiglione della Valle
Panorama von Castiglione della Valle
Staat Italien
Region Umbrien
Provinz Perugia (PG)
Gemeinde Marsciano
Koordinaten 43° 1′ N, 12° 15′ O
Höhe 212 m s.l.m.
Einwohner 470 (2001)
Telefonvorwahl 075 CAP 06072

Geografie

Der Ort l​iegt etwa 14 km nordwestlich d​es Hauptortes Marsciano u​nd etwa 15 km südwestlich d​er Provinz- u​nd Regionalhauptstadt Perugia. Der Ort l​iegt bei 212 m s.l.m. u​nd hatte 2001 e​twa 470 Einwohner.[1] Kurz südlich d​es Ortes verläuft d​er Fluss Nestore, k​urz östlich s​ein linker Zufluss Caina, d​er etwa 2 km südlich v​on Castiglione d​ella Valle b​ei dem Ortsteil Pieve Caina (ebenfalls Marsciano) i​n den Nestore eintritt. Der Trasimenosee l​iegt etwa 10 km westlich, d​er Lago d​i Pietrafitta (Gemeinde Piegaro) e​twa 4 km südwestlich. Im Norden u​nd Westen grenzt d​er Ort a​n das Gemeindegebiet v​on Perugia, i​m Südwesten a​n Pietrafitta (Piegaro), i​m Süden a​n Pieva Caina u​nd im Osten a​n San Biagio d​ella Valle (beide Marsciano).

Geschichte

Erstmals erwähnt w​urde die Burg 1163 i​n einem Dokument v​on Friedrich Barbarossa. Hier wurden d​ie teilweisen Besitzrechte d​es Klosters San Pietro i​n Perugia a​n dem Ort bestätigt. Mehrmals w​urde der Ort v​on Braccio d​a Montone (Braccio Fortebracci), h​ier im Konflikt m​it Perugia, zwischen 1411 u​nd 1416 angegriffen u​nd besetzt.[2]

Sehenswürdigkeiten

Die Kirche San Giovanni Battista mit dem Gefallenendenkmal
  • San Giovanni Battista, Kirche im Ortskern, die vor 1163 entstand und zu dieser Zeit zu dem Kloster San Pietro in Perugia gehörte, wie aus einem Dokument von Friedrich Barbarossa hervorgeht.[2] Von 1890 bis 1893 wurde das Gebäude durch Nazzareno Biscarini[3] neu errichtet und am 23. Juli 1893 durch den Erzbischof von Perugia, Federico Pietro Foschi, geweiht. Die Fassade wurde 1920 durch den Architekten Vignaroli fertiggestellt, 2004 wurde sie restauriert.[4]
  • Madonna del Fosso, Kapelle unterhalb des Ortes, die vor dem 15. Jahrhundert entstand. Enthält Fresken aus dem 15. Jahrhundert, die Benedetto Bonfigli zugeschrieben werden, und Fresken aus dem 16. Jahrhundert, die aus dem Umfeld des Perugino stammen. Das Fresko Madonna dei Miracoli aus dem Umfeld des Bonfigli wurde 1531 fast um die Hälfte beschnitten, um es an die Wand des Hochaltars anzupassen. 1928 wurde die Kirche von der faschistischen Partei umfunktioniert zu einem Theater und Kino. Enthält einen Stein mit der Aufschrift XD 1816 RISTAURATA, der die Restaurierung von 1816 dokumentiert.[5]
  • Castello di Monticelli, Burg aus dem 12. Jahrhundert in der Località Monticello.[3]
  • Santi Pietro e Ubaldo, Kirche in der Località Monticello, die ab dem 12. Jahrhundert erwähnt wurde. 1115 gehörte sie zum Kloster San Pietro in Perugia. Von der ursprünglichen Kirche ist heute nur noch die Sakristei vorhanden, die Fresken von Meo da Siena[3] (auch Meo da Siena oder Meo di Guido da Siena) enthält.[6]
Commons: Castiglione della Valle (Marsciano) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Offizielle Webseite des ISTAT (Istituto Nazionale di Statistica) zu den Einwohnerzahlen 2001 in der Provinz Perugia, abgerufen am 2. April 2019 (italienisch)
  2. I Luoghi del Silenzio: Castiglion della valle – Marsciano (PG), abgerufen am 7. April 2019 (italienisch)
  3. Webseite der Gemeinde Marsciano zu Castiglione della Valle, abgerufen am 7. April 2019 (italienisch)
  4. Chiesa di San Giovanni Battista <Castiglione della Valle, Marsciano>, Webseite Chiese Italiane, Ufficio Nazionale per i beni culturali ecclesiastici e l’edilizia di culto e Servizio Informatico della Conferenza Episcopale Italiana, abgerufen am 7. April 2019 (italienisch)
  5. Cappella della Madonna del Fosso <Castiglione della Valle, Marsciano>, Webseite Chiese Italiane, Ufficio Nazionale per i beni culturali ecclesiastici e l’edilizia di culto e Servizio Informatico della Conferenza Episcopale Italiana, abgerufen am 7. April 2019 (italienisch)
  6. I Luoghi del Silenzio: Chiesa di San Paolo e Sant’Ubaldo – Monticelli di Marsciano (PG), abgerufen am 7. April 2019 (italienisch)
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