Caspar Adelmann von Adelmannsfelden
Caspar Adelmann von Adelmannsfelden (* 28. November 1464 in Neubronn; † 9. November 1541 in Eichstätt) war ein deutscher Humanist und Kanoniker in Eichstätt.
Die Brüder Konrad, Bernhard und Caspar (auch: Kaspar) Adelmann von Adelmannsfelden, alle drei Humanisten, entstammten dem schwäbisch-staufischen Ministerialengeschlecht der Adelmann von Adelmannsfelden[1] und waren Vettern des Eichstätter Fürstbischofs Gabriel von Eyb (1497–1535). Caspar war der jüngste und wurde 1477 Kanonikus in Ellwangen. 1482 studierte er an der bayerischen Landesuniversität Ingolstadt und 1483 an der Universität Tübingen.
1497 wurde er Pfarrer in Kinding und resignierte auf sein Ellwanger Kanonikat. Stattdessen wurde er 1497 oder etwas später Domizellar in Eichstätt. Am 9. Juli 1501 erhielt er ein Kanonikat an der Domkirche von Eichstätt und am 3. Oktober 1503 zusätzlich das Amt des Kustos an der Domkirche. Caspar gehörte der dreiköpfigen Baukommission des Domkapitels an, die für den Neubau der Johanniskirche neben dem Dom verantwortlich war; die spätgotische Hallenkirche wurde 1531 geweiht. Im Jahr zuvor war auf Adelmanns Veranlassung hin die Straße von Eichstätt nach Pfünz instand gesetzt worden.
Nach dem Tod seines Bruders Bernhard im Jahr 1523, als Eichstätter Kanoniker ein enger Freund des Fürstbischofs Gabriel, schloss sich dieser umso fester an Caspar an, welcher in den letzten Lebensjahren des greisen Bischofs fast täglich Gast in der fürstbischöflichen Residenz war. Von den Tischgesprächen auf der Willibaldsburg berichtet der Rebdorfer Prior Kilian Leib, ebenfalls ein Freund des Fürstbischofs, ausführlich in seinem Tagebuch.
1528 ist Caspar Adelmann als Propst in Herrieden nachgewiesen, 1531 als Oberpfarrer in Thuisbrunn. 1533 resignierte er auf die Propststelle in Herrieden, 1540 auf die Custodie in Eichstätt. Im Jahr darauf starb er und wurde im Kreuzgang des Domes bestattet. Sein Epitaph ist ein Werk von Loy Hering.
„Wenn er (Caspar) auch an Gelehrsamkeit von seinen Brüdern Konrad und Bernhard übertroffen wurde, so teilte er doch mit diesen die Freude an wissenschaftlichen Studien, die so viele Glieder seiner Familie auszeichnet.“ (Theodor Neuhofer, S. 103)
Literatur
- Franz Xaver Thurnhofer: Bernhard Adelmann von Adelmannsfelden, Humanist und Luthers Freund (1457–1523). Ein Lebensbild aus der Zeit der beginnenden Kirchenspaltung in Deutschland (= Erläuterungen und Ergänzungen zu Janssens Geschichte des deutschen Volkes. Bd. 2, H. 1). Herder, Freiburg (Breisgau) 1900, S. 12f.
- Joseph Schlecht (Hrsg.): Kilian Leibs Briefwechsel und Diarien (= Reformationsgeschichtliche Studien und Texte. Bd. 7, ISSN 0171-3469). Aschendorff, Münster 1909.
- J. Zeller: Die Brüder Bernhard, Konrad und Kaspar Adelmann von Adelmannsfelden als Stiftsherren von Ellwangen. In: Ellwanger Jahrbuch. Bd. 8, 1922/23, ZDB-ID 217468-6, S. 75–80.
- Theodor Neuhofer: Gabriel v. Eyb, Fürstbischof von Eichstätt. In: Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstätt. Bd. 48, 1933, ISSN 0936-5869, S. 53–141, insbesondere S. 102f.; fortgesetzt in: Bd. 49, 1934, S. 1–115.
- Hugo A. Braun: Das Domkapitel zu Eichstätt. Von der Reformationszeit bis zur Säkularisation (1535–1806). Verfassung und Personalgeschichte (= Beiträge zur Geschichte der Reichskirche in der Neuzeit. Bd. 13). Steiner, Stuttgart 1991, ISBN 3-515-05603-3, S. 151f. (Zugleich: Eichstätt, Kath. Univ., Diss., 1983).