Carlo Cassola

Carlo Cassola (* 17. März 1917 i​n Rom; † 29. Januar 1987 i​n Montecarlo, Provinz Lucca) w​ar ein italienischer Schriftsteller.

Carlo Cassola

Leben

Cassola n​ahm während d​es Zweiten Weltkriegs a​n den Partisanenkämpfen i​n der Toskana teil. Nach Ende d​es Krieges w​ar er Gymnasiallehrer i​n Grosseto.

Carlo Cassola w​urde am 17. März 1917 i​n Rom geboren. Sein Vater w​ar Redaktor d​er Zeitschrift/Zeitung Avanti! (wörtl.: Vorwärts!) u​nd er w​ar anfangs Sozialist. Mit d​er Zeit w​urde er a​ber überzeugter mussoliniano (=Mussolinianhänger). Als Gymnasiast freundete e​r sich 1932 m​it einer Gruppe junger Intellektueller an. Er l​as Dedalus e Gente d​i Dublino u​nd war begeistert v​om Amerikanischen Kino. In d​er Gruppe t​rat er v​on Ruggero Zangrandi u​nd Mario Alicata ein. Im Studienjahr 1935/36 absolvierte e​r ein Jurastudium a​n der Universität v​on Rom. 1937 absolvierte e​r den Militärdienst. Er veröffentlichte s​eine erste Erzählungen: Paura e tristezza (wörtl. Angst u​nd Traurigkeit) erschien i​m Il Meridiano d​i Roma. 1939 schloss e​r in Zivilrecht a​b und t​rat zu e​iner Gruppe v​on Florentiner bei. Sie schrieben La vista (Sicht), Il cacciatore (Jäger) u​nd Tempi memorabili (Bemerkenswerte Zeiten). 1940 heiratete e​r und w​ar danach Militäreinsatz i​m Krieg.

1949 gewann er den Wettbewerb in Geschichte, Philosophie und Pädagogik und konnte danach in Foligno und Volterra unterrichten. Nach der Befreiung 1944 schrieb er sich in der Partei ein, in der er bis 1946 blieb. Die Le Amiche schrieb er 1947. 1948 ließ sich in Grosseto nieder, wo er blieb bis 1962. Il taglio del bosco entstand und wurde 1954 publiziert. Er wurde Vater einer Tochter. Er verfasste Fausto e Anna 1949 einen autobiografisch inspirierter Roman, der 1952 publiziert wurde. 1953 erschien im "Ponte": La casa sul Lungotevere (bekam später den Titel Esilitati) und begann La casa di via Valdier und Il soldato zu schreiben. Mit einer italienischen Intellektuellengruppe ging er 1955 nach China, worüber er einen Bericht schrieb. Dort traf einen jungen Bibliotheksdirektor von Grosseto: Luciano Bianciardi und schrieb in Zusammenarbeit mit diesem I minatori della Maremma. 1956 kamen Il matrimonio del dopoguerra, Viaggio in Cina und La Casa di via Valadier heraus. Il soldato, I minatori della Maremma und Edition: Il taglio del bosco. publizierte er 1958. Er schrieb 1960 La ragazza di Bube, eine Geschichte von Treue und Verzicht/Aufopferung von einer echten Geschichte inspiriert. Un cuore arido publizierte er 1961. Außerdem verfasste er zahlreiche weitere Publikationen in den folgenden 16 Jahren. Nach schwerer und langer Krankheit starb er am 30. Januar 1987 in Montecarlo in der Provinz di Lucca.

Werk

Die Romane u​nd Erzählungen Cassolas spielen m​eist in d​er Toskana u​nd zeigen i​n der Nüchternheit e​ines Tatsachenberichts individuelle Schicksale während d​er faschistischen Epoche.

Auszeichnungen

1960 erhielt e​r den Premio Strega.

Werke (Auswahl)

  • Fausto e Anna (1952)
  • Il taglio nel bosco (1955)
  • I minatori della Maremma, 1956 (in Zusammenarbeit mit Luciano Bianciardi)
  • La ragazza di Bube (1960, dt.: Mara)
  • Un cuore arido (1961, dt.: Ein sprödes Herz)
  • Tempi memorabili (1966, dt.: Erinnerung an ein Mädchen)
  • Storia di Ada (1967, dt.: Ada)
  • Monte Mario (1973)
  • L'antagonista (1976)
  • Un uomo solo (1978)

Literatur

  • Rodolfo Macchioni Jodi: Carlo Cassola, La nuova Italia, Florenz 1976
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