Carl von Tyszka

Carl Alexander Friedrich Ulrich v​on Tyszka (* 5. Oktober 1873 i​n Posen; † 9. Oktober 1935 i​n Hamburg) w​ar ein deutscher Finanzwissenschaftler u​nd Professor a​n der Universität Hamburg.

Leben

Grabmal am Museum Friedhof Ohlsdorf

Tyszka w​ar bis 1901 Offizier, s​eit 1903 studierte e​r Staatswissenschaften i​n München u​nd Tübingen. Er promovierte 1908 a​n der Universität Tübingen über e​in wirtschaftshistorisches Thema. In d​en Statistischen Ämtern Berlin, Charlottenburg, Leipzig u​nd schließlich a​b 1917 Hamburg arbeitete e​r als Statistiker, a​b 1926 a​ls Regierungsrat i​m Statistischen Landesamt Hamburg. Er w​ar ab 1918 Honorarprofessor a​n der Universität Hamburg, w​o er s​ich 1920 i​n Statistik habilitierte.[A 1] Er unterschrieb 1933 d​as Bekenntnis d​er deutschen Professoren z​u Adolf Hitler, w​urde aber 1934 a​us gesundheitlichen u​nd politischen Gründen i​n den Ruhestand versetzt. Eine Ernennung z​um nichtbeamteten a. o. Prof. erfolgte a​uch wegen politischem Druck nicht. Einige seiner Bücher s​ind 1933 verbrannt worden. Daraufhin verzichtete v​on Tyszka a​uf die Venia legendi.[1]

Schriften

  • Handwerk und Handwerker in Bayern im 18. Jahrhundert: eine wirtschaftsgeschichtliche Studie über die bayerische Gewerbeverfassung im 18. Jahrhundert, München 1907
  • Die Lebenshaltung der arbeitenden Klassen in den bedeutenden Industriestaaten: England, Deutschland, Frankreich, Belgien und Vereinigte Staaten von Amerika, Jena 1912 Nachdruck 1992 ISBN 3-289-00567-4 (1933 aus den Bibliotheken entfernt)
  • Löhne und Lebenskosten in Westeuropa im 19. Jahrhundert, München 1914
  • Teuerung und Krieg, Berlin 1916
  • Das weltwirtschaftliche Problem der modernen Industriestaaten, Berlin 1916
  • Die Sozialisierung des Wirtschaftslebens: Grundsätzliches über Möglichkeiten und Notwendigkeiten, 1919
  • Grundzüge der Finanzwissenschaft mit besonderer Berücksichtigung der Reichsfinanzreform von 1919/20, 1920
  • Volkswirtschaftliche Theorien, 1920 (1933 aus den Bibliotheken entfernt)
  • Statistik. Theorie, Methode und Geschichte der Statistik, 1924
  • Ernährung und Lebenshaltung des deutschen Volkes. Ein Beitrag Zur Erkenntnis des Gesundheitszustandes des deutschen Volkes, 1934, Nachdruck 2013 ISBN 978-3-642-89469-5

Literatur

  • Art. in: Deutsche Biographische Enzyklopädie, Bd. 10, S. 143
  • Christian Scheer: Tyszka, Carl Alexander Friedrich Ulrich von. In: Harald Hagemann, Claus-Dieter Krohn (Hrsg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen wirtschaftswissenschaftlichen Emigration nach 1933. Band 2: Leichter–Zweig. Saur, München 1999, ISBN 3-598-11284-X, S. 717–720.

Belege

  1. Michael Grüttner und Sven Kinas: Die Vertreibung von Wissenschaftlern aus den deutschen Universitäten 1933–1945. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 1/2007, S. 173 (PDF)

Anmerkungen

  1. letzte Wohnanschrift: „von Tyszka, Carl, Dr. rer. pol., Professor, Reg.-Rat, Telefon 527426, Isestr. 77, Postfach 37, Sprechst. 11-12“, 1833, in: Hamburgisches Adress-Buch bei Staatsbibliothek Hamburg
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