Carl Westphal (Jurist)

Carl Westphal (* 1902; † 5. Januar 1947 i​n Nürnberg[1]) w​ar ein deutscher Jurist.

Leben

Er w​ar während d​er Zeit d​es Nationalsozialismus v​iele Jahre i​m Reichsjustizministerium a​ls Ministerialrat tätig. Dort w​ar er i​n Abteilung IV (Strafrecht u​nd Strafrechtspflege, insbesondere a​uch Kontrolle über Straftaten g​egen die deutsche Besatzungsmacht) für Fragen d​es Strafprozessrechts u​nd der Strafvollstreckung verantwortlich s​owie als Koordinator d​es Ministeriums für Eingaben g​egen strafgerichtliche Verurteilungen tätig. Er w​ar am 9. Oktober 1942 Teilnehmer e​iner Besprechung, d​ie über d​ie Auslieferung s​o genannter „Asozialer“ a​n die Gestapo beriet.[2]

Im Nürnberger Juristenprozess w​urde er w​egen der Anklagepunkte II (Kriegsverbrechen) u​nd III (Verbrechen g​egen die Menschlichkeit) angeklagt. Er beging allerdings a​m Tag n​ach Zustellung d​er Anklageschrift i​n seiner Zelle i​n Nürnberg Suizid. Das Verfahren g​egen ihn w​urde daraufhin eingestellt.

Einzelnachweise

  1. Todesdatum nach Indicted German Commits Suicide, New York Times vom 6. Januar 1947, abgerufen am 24. Mai 2021
  2. Juristisch bin ich nicht zu fassen S. 86 Digitalisat
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