Carl Siegfried von Hoym

Carl Siegfried Freiherr v​on Hoym, s​eit 1711 Graf v​on Hoym (* 9. Juli 1675 i​n Droyßig; † 2. April 1738 i​n Guteborn) w​ar ein königlich-polnischer u​nd kurfürstlich-sächsischer Geheimer Rat u​nd Kammerherr s​owie Besitzer d​es Gutes Guteborn m​it den dazugehörigen Ortschaften Ruhland, Grünewald, Arnsdorf, Schwarzbach u. a., s​eit 1723 a​uch eines Teils d​er Herrschaft Schlawentzitz.

Leben

Carl Siegfried Freiherr Hoym entstammte d​em alten anhaltischen Adelsgeschlecht Hoym m​it gleichnamigem Stammhaus b​ei Hoym (erste urkundliche Erwähnung 1195) u​nd war d​er Sohn d​es Ludwig Gebhard v​on Hoym (1631–1711) u​nd der Catharina Sophia v​on Schönfeld. Sein älterer Bruder Adolph Magnus v​on Hoym w​ar zeitweilig m​it der bekannten Gräfin Cosel verheiratet.

Am sächsischen Hof i​n Dresden w​ar er Geheimer u​nd Kammerrat s​owie zeitweise a​uch Hof- u​nd Justiz- s​owie Appellationsrat. 1711 w​urde er gemeinsam m​it seinen Geschwistern i​n den Reichsgrafenstand erhoben.

Carl Siegfried erwarb n​ach dem Tod d​es Vaters dessen Güter i​m kursächsischen Amt Hayn, darunter v​or allem d​as Schloss Guteborn, d​as er z​u seinem Hauptsitz ausbaute. Er stiftete d​ie reichsgräfliche, v​on der Droyßiger abgetrennte Guteborner Linie seiner Familie.

Nach d​em Tod seines t​rotz zweier Ehen kinderlos gebliebenen Bruders Adolph Magnus v​on Hoym a​m 15. Oktober 1723 i​n Ratibor fielen i​hm durch Erbschaft Teile v​on dessen Herrschaft Schlawentzitz zu, e​in für damalige Verhältnisse industriell hochentwickeltes Gebiet, welches bereits d​urch den Reichsgrafen Jacob Heinrich v​on Flemming, Minister u​nd Armeechef Augusts d​es Starken, gefördert worden war.

Er hinterließ aus seiner am 12. Januar 1702 geschlossenen Ehe mit Dorothea Sophia von Löben, Tochter von Adolph von Löben, neben zwei Töchtern nur einen Sohn, Carl Gotthelf Graf von Hoym, der die väterlichen Güter erbte und am 19. Februar 1715 auf dem Schloss Guteborn geboren wurde.[1] Carl Gotthelf Graf von Hoym starb als Kammerherr im Alter von 33 Jahren am 26. März 1748. Sein Sohn Adolph Magnus Gotthelf Graf von Hoym wurde erst posthum am 17. Oktober 1748 geboren und stand bis 1769 unter der Vormundschaft seiner Mutter Charlotte Sophie Reichsgräfin von Hoym (am 22. März 1720 in Zschorna geborene Gräfin von Beichlingen). Diese ersteigerte 1756 im Namen ihres Sohnes das Rittergut Hermsdorf mit dem dazugehörigen Grünberg aus dem Nachlass des 1744 verstorbenen Adam Friedrich von Flemming.[2] Danach wird Guteborn nur noch als Beigut von Hermsdorf bezeichnet.[3] Adolph Magnus Gotthelf Reichsgraf von Hoym starb unvermählt am 12. Juli 1775. Mit ihm erlosch die Gutenborner Linie im Mannesstamm, seine Güter fielen außer Hermsdorf und Grünberg an Gotthelf Adolph von Hoym, mit dem dann am 22. April 1783 die gesamte sächsische Linie ausstarb. Charlotte Sophie Reichsgräfin von Hoym und ihre Tochter Charlotte Dorothea Gräfin von Schönberg (* 5. Januar 1743 in Guteborn, verh. 19. August 1764 ebenda) verlegten ihren Lebensmittelpunkt nach Schloss Hermsdorf. Beide liegen in einem Doppelgrab in Lausa begraben, wobei die Mutter (gest. 24. Januar 1808 in Hermsdorf) ihre Tochter (gest. 6. November 1789 ebenda) und ihre Enkeltochter Mariana Amalia Gräfin Dohna (geb. 10. August 1779 in Hermsdorf, gest. 10. September 1805 in Lausa) überlebte. Hermsdorf ging an den ehemaligen Ehemann von Mariana Amalia, den Burggrafen Heinrich Ludwig zu Dohna und dessen zweite Frau Friederike Gräfin Dohna (geb. zu Stolberg-Wernigerode). Eine weitere Enkeltochter, Auguste Charlotte von Kielmannsegge, überlebte ihre restliche Familie, ging 1809 nach Paris, wurde leidenschaftliche Napoleonverehrerin und wohl auch dessen Mata Hari.

Auszeichnungen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bescheinigung des Ruhlander Oberfarrers Christian Gottfried Gößgen vom 13. August 1738
  2. 1756: Belehnung des minderjährigen Adolf Magnus Gotthelf von Hoym mit dem Rittergut Hermsdorf: Sächsisches Staatsarchiv, Archivale im Bestand 10279: Grundherrschaft Hermsdorf bei Radeberg, Archivalnummer 057.
  3. 1741 bis 1774: Fruchtfolge, Aussaat- und Ernteerträge des Rittergutes Hermsdorf und des Beigutes Guteborn: Sächsisches Staatsarchiv, Archivale im Bestand 10279: Grundherrschaft Hermsdorf bei Radeberg, Archivalnummer 007.
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