Carl Mühlmann
Carl Mühlmann (* 16. September 1882; † 1960) war ein deutscher Politiker und Funktionär der DDR-Blockpartei LDPD. Er war Abgeordneter des Landtags Brandenburg und der Länderkammer der DDR.
Leben
Mühlmann wurde Berufsoffizier und Beamter. Nach 1918 arbeitete er als Oberregierungsrat im Reichsarchiv in Potsdam. Vor 1933 gehörte er der Deutschen Volkspartei (DVP) an.
Nach dem Zweiten Weltkrieg trat er 1945 in die Liberal-Demokratische Partei Deutschlands (LDPD) ein, wurde Mitglied des Kulturbundes (KB) und der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft (DSF). Er war 1945/46 stellvertretender Oberbürgermeister, ab 1946 Stadtrat für Gesundheitswesen und ab 1952 erneut stellvertretender OB von Potsdam. Von 1946 bis 1960 fungierte er als Vorsitzender des LDPD-Kreisvorstandes Potsdam. Von Januar bis März 1946 war er Schriftführer des LDPD-Landesvorstandes Brandenburg. Von Juli 1948 bis Juli 1952 war er 2. Vorsitzender des Landesvorstandes Brandenburg. Am 27. Februar 1949 wurde er auf dem 3. Parteitag der LDPD in Eisenach zum Mitglied des Zentralvorstandes der Partei gewählt.
Von 1946 bis 1952 war er Abgeordneter des Brandenburger Landtags und während der 1. Wahlperiode Vorsitzender des Eingabeausschusses. Während der 2. Wahlperiode von 1950 bis 1952 war er Vorsitzender der LDP-Fraktion. Am 10. November 1949 wurde er vom Brandenburger Landtag in die Provisorische Länderkammer der DDR gewählt.[1] Er war dann bis 1958 Abgeordneter der Länderkammer und ab 1954 Vizepräsident und Vorsitzender der LDPD-Fraktion. Von 1954 bis 1958 war er gleichzeitig Abgeordneter des Bezirkstages Potsdam. 1955 wurde er in den Zentralvorstand der DSF gewählt.
Auszeichnungen
- 1955 Vaterländischer Verdienstorden in Bronze
- 1957 Ehrennadel der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft in Gold
Literatur
- Rudolf Agsten, Manfred Bogisch: LDPD auf dem Weg in die DDR. Zur Geschichte der LDPD in den Jahren 1946–1949. Buchverlag Der Morgen, Berlin 1974.
- Martin Broszat, Hermann Weber (Hrsg.): SBZ-Handbuch. Staatliche Verwaltungen, Parteien, gesellschaftliche Organisationen und ihre Führungskräfte in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands 1945–1949, Oldenbourg, München 1990, ISBN 3-486-55261-9, S. 982.
- Gabriele Baumgartner, Dieter Hebig (Hrsg.): Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. 1945–1990. Band 2: Maassen – Zylla. K. G. Saur, München 1997, ISBN 3-598-11177-0, S. 561 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Siehe auch
Einzelnachweise
- Die Abgeordneten der Länderkammer gewählt. In: Neues Deutschland, 11. Oktober 1949, S. 1.