Carl Justus Fedeler
Carl Justus Fedeler[1] (* 7. November 1837 in Bremen; † 18. März 1897 in Bremerhaven) war ein in Bremerhaven tätiger Maler von Schiffsbildern und Vorlagenzeichner für Holzstichillustrationen. Er wird leicht mit seinem Vater, dem Marinemaler Carl Justus Harmen Fedeler verwechselt, der sich meist Carl Justus Fedeler nannte und entsprechend signierte. Der hier behandelte Sohn dagegen benutzte nur den Vornamen Carl und signierte in der Regel mit C. Fedeler. Im Todesjahr des Vaters, gibt es eine Ausnahme von mindestens zwei der datierten Gemälde, die noch mit C. J. Fedeler signiert worden sind.
Biografie
Fedeler wurde in der Bremer Neustadt als Sohn des bekannten Bremer Marinemalers Carl Justus Harm Fedeler und dessen Ehefrau Marie Wilhelmine geb. Voigt geboren. Er fuhr angeblich eine Zeitlang zur See und erhielt im väterlichen Atelier eine handwerklich-künstlerische Ausbildung als Maler von Schiffsbildern. Nach dem Tod des Vaters (1858) lässt er sich im Mai 1860 in Bremerhaven nieder und bildet sich autodidaktisch weiter. Er blieb unverheiratet.
Seine frühen Gemälde[2] sind, wenn nicht signiert und durch Datierung eindeutig zuzuweisen, von denen seines Vaters nur schwer zu unterscheiden. Beide liebten es, die glasige Durchsichtigkeit tiefer Meereswellen in lasierenden Grüntönen auf die Leinwand zu bringen. Spätere Bilder zeigen ein zunehmendes Interesse an und Geschick in der Darstellung von Erscheinungsformen verschiedener Wasseroberflächen und atmosphärischer Stimmungen.
1858 beginnt auch seine Tätigkeit als Zulieferer von ereignishaften Zeichnungen und Skizzen rund um Hafen und Schifffahrt für die im Holzstich ausgeführten Abbildungen in den jetzt populär werdenden bebilderten Zeitschriften, wie der in Leipzig erscheinenden Illustrirten Zeitung. Bereits ab 1866 werden seine Ölbilder auch in Form von Fotokarten vervielfältigt und als Souvenirs und Sammelbilder gehandelt. 1868 malte er Landschaften für die Ausstattung des Passagierdampfers Rhein[1] des Norddeutschen Lloyd, von dem Fedeler auch in der Folgezeit vielfach in Anspruch genommen wurde. Ein prominenter, Fedelers Wertschätzung kennzeichnender Auftrag war die Einfügung eines heimkehrende Dreimasters in das große allegorische Treppenhaus-Wandgemälde[1] Arthur Fitgers in der Neuen Bremer Börse zu Bremen von 1881. Fedeler gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Bremerhavener Kunstvereins, ohne selbst den Anspruch zu stellen, dort mit Werken vertreten zu sein.
Ehrungen
- Die Fedelerstraße in Bremen-Vegesack wurde nach ihm benannt.
Sammlungen
- Brake, Schiffahrtsmuseum
- Bremen, Focke-Museum
- Bremerhaven, Deutsches Schifffahrtsmuseum
- Hamburg, Kunsthalle
Literatur
- Arthur Fitger: Carl Fedeler (Nekrolog), in: Weser-Zeitung, Bremen, 3. April 1897
- Fedeler, Carl Justus. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 37, Saur, München u. a. 2003, ISBN 3-598-22777-9, S. 385.
- Elke Grapenthin: Künstler und Künstlerinnen in Bremerhaven und Umgebung. Verlag: H. M. Hauschild G.m.b.H. Bremen 1991, S. 108–113. ISBN 3-926598-40-9
- Bremische Biographie des neunzehnten Jahrhunderts. Bremen 1912, (Nachdruck Bremen 1976), S. 130 f.
- Johannes Lachs: Schiffe aus Bremen, Bilder und Modelle im Focke-Museum. Verlag: H. M. Hauschild G.m.b.H., Bremen 1994, S. 109, 128, 130, 141, 142, 144, 149, 152, 155, 167. ISBN 3-929902-06-0
- Gert Schlechtriem: Carl Fedeler, Bilder alter Polarexpeditionsschiffe, in: Zeitschrift Schiff & Zeit, Jg. 1973, S. 37.
- Henning Wätjen, Peter-Michael Pawlik, Eduard Wätjen (Hrsg.): Die Schiffe der Bremer Reederei D. H. Wätjen & Co. Kapitänsbilder aus 100 Jahren, Bremen (Schünemann) 2021, S. 54.
Weblinks
- Lars U. Scholl: Marinemalerei am Deutschen Schiffahrtsmuseum/ Ein Überblick über 30 Jahre Forschung, In: Deutsches Schifffahrtsarchiv 25, 2002, S. 363–382
Einzelnachweise
- Niederdeutsches Heimatblatt: Carl Fedeler auf der Spur In: Blatt Nr. 247 vom Juli 1970, S. 1–2, abgerufen am 24. Februar 2017
- Niederdeutsches Heimatblatt: Gemälde von Carl Fedeler wiederentdeckt In: Blatt Nr. 251 vom November 1970, S. 3, abgerufen am 24. Februar 2017