Carl Hagenauer

Carl Rudolf Hagenauer (* 30. Juli 1872 i​n Wien; † 19. August 1928 i​n Wien) w​ar ein österreichischer Kunsthandwerker.

Hagenauer absolvierte s​eine Lehrzeit a​ls Ziseleur u​nd Gürtler b​ei der Wiener Gold- u​nd Silberschmiedfirma Würbel & Czokally. Danach arbeitete e​r als Geselle b​ei dem Goldschmiedemeister Samu Bernauer i​n Preßburg. Nach Ablegung d​er Meisterprüfung a​ls Ziseleur u​nd Gürtlermeister gründete e​r 1898 s​eine eigene Werkstätte i​n Wien.

Hagenauers Betrieb erzeugte nach eigenen und fremden Entwürfen sogenannte „Wiener Bronzen“ (Kandelaber, ornamentale Gitter, Beschläge ezc.) sowie Nachgüsse von Kleinplastiken alter Meister. Stilistisch war Hagenauers Produktion zunächst dem Historismus verpflichtet, dann dem gekurvten, floralen Jugendstil, nach 1910 erzeugte man zunehmend Metallwaren im strengeren Wiener Sezessionsstil nach formal zurückhaltenderen Entwürfen von Josef Hoffmann, Otto Prutscher und anderen. Die Firma war auf zahlreichen Ausstellungen vertreten, so in Paris, London und Berlin und wurde durch Preise ausgezeichnet. Hagenauers Werkstätte wurde durch die Söhne Karl (1898–1956) und Franz Hagenauer (1906–1986) erfolgreich weitergeführt, der Enkel Karl Hagenauer jr. trat ebenfalls in die Firma ein. Er wurde am Wiener Zentralfriedhof bestattet.[1]

Literatur

  • Werkstätten Hagenauer Katalog, Wiener Museum für angewandte Kunst 8heute MAK, Wien 1971
  • Wien um 1900 – Kunst und Kultur, Wien 1985, S. 513

Einzelnachweise

  1. Grabstelle Karl Hagenauer, Wien, Zentralfriedhof, Gruppe 89, Reihe 4, Nr. 25. Ohne Angabe des Geburtsdatums.
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