Carl Eberth
Carl Eberth (* 4. April 1882 in Reichensachsen; † 1955) war ein deutscher Fotograf aus Kassel, der als Hoffotograf Berühmtheit erlangte.
Leben
Carl Eberth wurde als Sohn eines Pfarrers geboren und wuchs zusammen mit zwölf Geschwistern auf. Er besuchte das Gymnasium in Hersfeld und trat 1898 eine Lehre bei dem Fotografen Oscar Tellgmann in Eschwege an, die er 1901 erfolgreich abschloss. Mit 24 Jahren kam er nach Kassel wo er ein Fotostudio gründete. "Foto Eberth" befand sich in der damaligen Hohenzollernstr. 42 – der heutigen Friedrich-Ebert-Straße. 1908 heiratete Carl Eberth Marie Möller. Aus der Ehe gingen die zwei Söhne Carl Junior und Rudolf hervor.
Eberth berichtete in erster Linie über die Kasseler Tagesereignisse. Er fotografierte im Auftrag Staatsbesucher und die königliche Familie, privat zog er durch Nordhessen und fotografierte die Ortschaften. 1910 wurde er zum "Hofphotographen" ernannt. Diese Ehrung bekam er von Kaiser Wilhelm II. Sein Sohn Carl Eberth junior (1910–1991) führte das Fotografieren fort und leitete das 1906 gegründete Atelier an der Friedrich-Ebert-Straße in Kassel weiter.
Ein Großteil des Archivs wurde in der Nacht des 22. Oktober 1943 zerstört. Der erhaltene Teil zeigt auch dunkle Kapitel der Stadtgeschichte Kassels, so die Zerstörung der Synagoge und die Schließung des Kasseler Volksblattes 1933 durch die Nazis. Nach 1945 wurde der Wiederaufbau von den Eberths dokumentiert. 1955 kehrt das Fotostudio nach dem Wiederaufbau des Hauses in die Friedrich-Ebert-Str. 42 zurück. Das Archiv mit über 60.000 Fotos und Negativen lagert heute im Stadtarchiv Kassel. Abzüge vornehmlich von Prominenten finden sich in vielen Archiven weltweit.
Weblinks
- Stephan Franke, Alexandra Lutz: Die Digitalisierung des Fotografen-Nachlasses Eberth im Stadtarchiv Kassel. Ein Werkstattbericht. (Nicht mehr online verfügbar.) In: kassel.de. Archiviert vom Original; abgerufen am 3. November 2015.