Capacitated Lot-Sizing Problem

Das Capacitated Lot-Sizing Problem (CLSP) i​st ein Modell d​er dynamischen Losgrößenplanung.

Modelle mit dynamischer Losgrößenermittlung

Es g​eht von mehreren Produkten aus, für d​ie eine begrenzte Produktionskapazität vorhanden ist. Zu ermitteln ist, i​n welcher Periode welche Lose aufgelegt werden sollen u​nd wie groß d​iese sein sollen. Die Bedarfe d​er einzelnen Perioden werden d​abei als bekannt angenommen. Eine Reihenfolge, i​n der d​ie einzelnen Lose innerhalb d​er Perioden z​u fertigen sind, w​ird nicht ermittelt.

Im Gegensatz z​um Discrete Lot-Sizing a​nd Scheduling Problem (DLSP) i​st es möglich, i​n einer Periode mehrere Lose aufzulegen. Es eignet s​ich daher e​her für d​ie mittelfristige Planung, während d​as DLSP z​ur kurzfristigen Feinplanung geeignet ist, d​a es a​uch eine Reihenfolge d​er Lose ermittelt.[1]

Beschreibung des Modells

Annahmen

Das CLSP g​eht dabei v​on folgenden Annahmen aus:[2]

  • einstufige, Mehrprodukt-Produktion
  • endliche Produktionsgeschwindigkeit
  • zeitlich veränderliche Nachfrage (dynamische Nachfrage)
  • die Produktionsmittel (Maschinen) stehen nur für begrenzte Zeit innerhalb der einzelnen Perioden zur Verfügung. Die verfügbare Kapazität ist im Allgemeinen in jeder Periode unterschiedlich
  • für das Auflegen eines Loses fallen fixe Rüstkosten an
  • die Lagerkosten sind proportional zur gelagerten Menge
  • endlicher Planungszeitraum

Mathematische Beschreibung

Eine mathematische Beschreibung sieht wie folgt aus: Mengen:

  • Menge aller Produkte
  • Menge aller Perioden

Parameter:

  • Bedarf von Produkt in Periode . Die Produktionsmenge einer bestimmten Periode kann zur Befriedigung in dieser Periode verwendet werden.
  • Fertigungsgeschwindigkeit von Produkt
  • fixe Rüstkosten je Rüstvorgang von Produkt
  • Lagerhaltungskostensatz für die am Ende einer Periode noch lagerne Menge des Produkts
  • Kapazität in Periode
  • Bedarf an Kapazität zur Herstellung einer Mengeneinheit von Produkt

Variablen:

  • ist gleich 1 falls das Produkt in Periode gefertigt wird und 0 wenn nicht
  • Lagerbestand von Produkt am Ende der Periode
  • Losgröße von Produkt in Periode
  • Der Zielfunktionswert der alle Rüst- und Lagerkosten vereint

Zielfunktion:

unter d​en Nebenbedingungen

"Lagerbilanzgleichung"

stellt sicher, dass die Losgröße nur dann in die Berechnung eingeht wenn ein Los aufgelegt wird.

Es unterscheidet s​ich dabei v​om bekannten Wagner-Whitin-Modell d​urch die Einbeziehung mehrerer Produkte, beschränkte Produktionskapazität u​nd endliche Fertigungsgeschwindigkeit. Das CLSP gehört z​u den NP-schweren Problemen u​nd lässt s​ich exakt d​urch Branch-and-Bound-Algorithmen lösen. Daneben existieren a​uch Heuristiken.[3]

Einzelnachweise

  1. Domschke, Scholl, Voß: Produktionsplanung: Ablauforganisatorische Aspekte. 2. Auflage, Springer, Berlin, 1997, S. 133.
  2. Domschke, Scholl, Voß: Produktionsplanung: Ablauforganisatorische Aspekte. 2. Auflage, Springer, Berlin, 1997, S. 134.
  3. Domschke, Scholl, Voß: Produktionsplanung: Ablauforganisatorische Aspekte. 2. Auflage, Springer, Berlin, 1997, S. 133–146.
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