Candice Breitz
Candice Breitz (* 1972 in Johannesburg) ist eine ursprünglich aus Südafrika stammende Künstlerin. Sie lebt in Berlin und unterrichtet an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. In ihren Foto- und Videoarbeiten untersucht sie die Rolle der Medien in der Entwicklung von Individuen oder Gruppen.
Leben
Candice Breitz verbrachte ihre Kindheit in Johannesburg. Sie studierte in Südafrika und den USA Kunstgeschichte, dann arbeitete sie einige Jahre in New York. Seit 2003 lebt und arbeitet sie in Berlin. 2007 gewann sie bei der Fondation Prince Pierre de Monaco den internationalen Preis für zeitgenössische Kunst.
Ausstellungen (Auswahl)
2005 gelang Candice Breitz der Durchbruch bei der Kunstbiennale in Venedig mit ihrer Videoinstallation Mother + Father. Auf zwölf Bildschirmen sind sechs männliche und weibliche Hollywoodschauspieler aus dem Filmkontext herausgelöst und vor einem schwarzen Hintergrund zu sehen. Es entsteht ein Gespräch zwischen Vätern und Müttern über das Elternsein.
Am 28. November 2008 eröffnete die Temporäre Kunsthalle Berlin mit ihrer zweiteiligen Ausstellung Inner + Outer Space. Im ersten Teil zeigte sie Working Class Hero (A Portrait of John Lennon), 2006, King (A Portrait of Michael Jackson), 2005 und Queen (A Portrait of Madonna), 2005. Für alle drei Arbeiten suchte die Künstlerin möglichst authentische Fans, die bereit waren, ein komplettes Album der Interpreten vor laufender Kamera auf ihre ganz eigene Art vorzuführen. Wie groß ist der Einfluss von Popmusik auf das Leben der Rezipienten? Die Fans als die intensivsten Rezipienten sind ein Teil der Studie, um dieser Frage zu begegnen. Im zweiten Teil der Ausstellung blieb dieses Thema mit der Arbeit Working Class Hero (A Portrait of John Lennon) erhalten, dazu kommen Father, 2005, und Him, 1968–2008, eine neue Arbeit der Künstlerin. Aus dem Kontext der Filmrollen herausgelöst, steht der Schauspieler Jack Nicholson im Dialog mit sich selbst.[1]
- 2010: The Scripted Life, Kunsthaus Bregenz
- 2016: Candice Breitz: Ponderosa, Kunstmuseum Stuttgart. Retrospektiver Überblick zum Werk, u. a. mit den Installationen Babel Series (1999) und Mother + Father (2005). Eigens für die Ausstellung Ponderosa entwickelte Breitz die Arbeit Love Story, eine Videoinstallation mit den Hollywood-Schauspielern Alec Baldwin und Julianne Moore und Interviews mit sechs Flüchtlingen.
- 2020: Candice Breitz. Labour, Kunstmuseum Bonn
Ausstellungskataloge
- Christoph Tannert: Candice Breitz: Alien (Ten Songs from Beyond). Museum Folkwang im RWE Turm, Essen 2002.
- Suzanne Cotter: Candice Breitz: Re-Animations. Modern Art Oxford, Oxford 2003.
- Marcella Beccaria: Candice Breitz. Castello di Rivoli, Rivoli-Torino 2005.
- Sabine Himmelsbach, Paula von Sydow: Candice Breitz: Mother. Revolver Archiv für Aktuelle Kunst, Frankfurt 2005.
- Louise Neri: Candice Breitz. White Cube, London 2005 (herausgegeben von Jay Jopling/White Cube, Francesca Kaufmann und Sonnabend Gallery).
- Christine Kintisch: Candice Breitz: Working Class Hero. Bawag Foundation, Wien 2006.
- Christy Lange (Interview): Candice Breitz. Kukje Gallery, Seoul 2006.
- Artemis Potamianou: Candice Breitz. Hellenic American Union, Athens 2006.
- Octavio Zaya: Candice Breitz: Multiple Exposure. (Barcelona + León: ACTAR + MUSAC ? Museo de Arte Contemporáneo de Castilla y León, 2007).
- Jennifer Allen: Candice Breitz / Inner + Outer Space. Temporäre Kunsthalle Berlin, Berlin 2008.
- Michael Juul Holm: Candice Breitz: Louisiana Contemporary. Louisiana Museum of Modern Art, Humlebaek 2008.
Auszeichnungen
- 2007: Internationaler Preis für zeitgenössische Kunst, Fondation Prince Pierre de Monaco
- 2013: B3 BEN Award „nonlinear“ der B3 Biennale des bewegten Bildes