Candan Six-Sasmaz
Candan Six-Sasmaz (* 21. Juli 1976 in Neumünster) ist eine deutsch-türkische Journalistin und TV-Autorin.
Leben
Die Tochter türkischer Gastarbeiter studierte nach dem Abitur Kommunikationsdesign, Malerei und Fotografie in Hamburg. Während des Studiums gewann sie den 2. Preis beim Berliner Werbekongress und wurde von Jung von Matt als Texterin eingestellt. Ihre späteren Stationen waren Heye & Partner, Springer & Jacoby und Scholz & Friends. 2004 präsentierte Six-Sasmaz mit der Arbeit: „Die Kulturschätze des Irak“ für die UNESCO eine Dialogmarketingkampagnen, die mit den führenden Kreativpreisen des Cannes Lions International Festival of Creativity und des Art Directors Club.
2011 begann sie als freie Journalistin zu arbeiten, zuerst für verschiedene Printmedien wie die Süddeutsche Zeitung, später auch für öffentlich-rechtliche Fernsehsender wie ZDF, 3sat, arte u. a. Candan Six-Sasmaz konzentriert sich auf Themen wie: Türkeistämmige und andere Minderheiten in Deutschland und Europa, Migration und Integration von Muslimen sowie die Türkei und den Nahen Osten.
In ihren Dokumentationen und Reportagen berichtet sie oftmals über das türkische und muslimische Leben in Deutschland.
2015, auf dem Höhepunkt der „Flüchtlingskrise“, berichtete Six-Sasmaz in der Süddeutschen Zeitung über die Erfahrung, an einem Bahnhof in Nordrhein-Westfalen für eine Geflüchtete gehalten worden zu sein[1] und so mehr Aufmerksamkeit und Hilfsbereitschaft erfahren zu haben als als Deutsche mit Migrationshintergrund. Zuvor hätte sie sich – im Gegenteil – oft unsichtbar oder gar unerwünscht gefühlt. „Es ist nicht schlimm, dass man Menschen auf den ersten Blick verwechselt. Schlimm ist, dass ich zum ersten Mal wahrgenommen werde. Schlimmer ist, dass ich als Deutsch-Türkin noch nie so gut behandelt wurde wie an diesen Tagen, an denen man mich für einen syrischen Flüchtling hält.“
Auszeichnungen
- 2004 Cannes Lions International Festival of Creativity
- 2004 Golden Award of Montreux
- 2004 ANDY Awards
- 2005 ACT Responsible Tributes
- Clio Award
- Preis des Art Directors Club (ADC) für Deutschland
- Preis des Jahrbuchs der Werbung
- Deutscher Dialogmarketingpreis (jetzt Max Award)
- Preis der The One Show[2]
- Preis des New York Festivals
Filmografie (Auswahl)
- 2019: „Europa – Die Folgen der Angst“ (ZDF)[3]
- 2019: „Gefährliche Rückkehrer – IS-Kämpfer in Deutschland“ (ZDF)[4]
- 2019: „Bahn-Abenteuer Dogu Express“ (arte)[5][6][7]
- 2019: „Türken und Deutsche – Der große Nachbarschaftstest“ (ZDF)[8]
- 2019: „Alles koscher? – Deutsche Juden verstehen ihr Land nicht mehr“ (ZDF)[9]
- 2016: „Zwischen Halbmond und Bundesadler“ (ZDF)[10][11]
- 2016: „Mein Land, Dein Land – Zwischen Äppelwoi & Döner“ (ZDF)[12]
- 2015: „Flüchtlinge – Willkommen oder unerwünscht“ (ZDF)[13]
Weblinks
- Candan Six-Sasmaz in der Internet Movie Database (englisch)
- Candan Six-Sasmaz bei Fernsehserien.de
Einzelnachweise
- Welcome Refugees!!! - Wie bitte? - Deutschland 25 - Sind wir ein Volk? - aus dem ZDF Themenabend. Abgerufen am 21. September 2019.
- Deutsche UNESCO-Kommission / Iraq?s cultural treasures. Abgerufen am 21. September 2019 (englisch).
- Europa - Die Folgen der Angst. Abgerufen am 20. November 2019.
- Gefährliche Rückkehrer - IS-Kämpfer in Deutschland. Abgerufen am 2. Januar 2021.
- Bahn-Abenteuer Dogu-Express: In 24 Stunden durch die Türkei (1/2). Abgerufen am 2. Januar 2021.
- Bahn-Abenteuer Dogu-Express: In 24 Stunden durch die Türkei (2/2). Abgerufen am 2. Januar 2021.
- Train across Turkey: the Dogu Express | DW Documentary. 31. Juli 2020, abgerufen am 3. Januar 2021 (englisch).
- Türken und Deutsche. ZDFzeit, abgerufen am 21. September 2019.
- ZDF.reportage: Alles koscher? - Deutsche Juden verstehen ihr Land nicht mehr. Abgerufen am 21. September 2019.
- ZDF | Zwischen Halbmond und Bundesadler. 27. Juli 2016, abgerufen am 2. Januar 2021.
- ZDF.reportage - Zwischen Halbmond und Bundesadler (Reihe) bei crew united, abgerufen am 7. März 2021.
- Zwischen Äppelwoi & Döner. Abgerufen am 21. September 2019.
- (Doku in HD) Flüchtlinge - Willkommen oder unerwünscht - Zuflucht in der Multi-Kulti-Stadt Duisburg. Abgerufen am 21. September 2019.