Campagne Diemerswil

Die Campagne Diemerswil i​st ein u​m 1968/69 zerstörter Landsitz i​n der Gemeinde Diemerswil i​m Kanton Bern, Schweiz.

Campagne Diemerswil (um 1900)

Geschichte

Der Offizier u​nd Politiker Hans Rudolf von Bonstetten (1677–1750) e​rbte das Landgut Diemerswil v​on seiner Tante Rosina v​on Erlach u​nd liess d​as Haus 1736 n​eu erbauen.[1] Der Dragonerhauptmann Friedrich Ludwig von Sinner (1773–1847) kaufte Diemerswil u​m 1795 v​on Karl Friedrich von Steiger (1755–1832). Eigenhändigen Aufzeichnungen zufolge plante d​er Architekt Ludwig Friedrich Schnyder (1768–1823) 1799 für Sinner klassizistische Umbauten.[2]

Philipp Emanuel v​on Fellenberg kaufte Diemerswil u​m 1799 u​nd errichtete h​ier einen Musterbetrieb u​nd eine Elementarschule. Fellenberg l​iess den ursprünglich einstöckigen Bau u​m ein Geschoss erweitern. Wilhelm Tell v​on Fellenberg bewirtschaftete d​as Landgut Diemerswil a​b 1831, s​eine Schwester Elisabeth Olympia v​on Fellenberg (1804–1870) übernahm 1834 gemeinsam m​it ihrem Mann Philipp Karl Ludwig Leutwein (1808–1899). Der Besitz g​ing spätestens 1876 d​urch Erbe a​n Elisabeth Emma Laura Leutwein (1834–1908) u​nd ihren Gatten Ludwig Karl Aeneas v​on Wild (1825–1906).[3] Der Ingenieur Eugen Friedrich Hermann v​on Bonstetten (1866–1932) w​ar im 20. Jahrhundert Besitzer d​er Campagne Diemerswil. Seine Erben verkauften d​as Anwesen d​em Rechtsprofessor u​nd Offizier Max Kummer (1915–1999), d​er das Haus u​m 1968/1969 anlässlich e​iner Truppenübung sprengen liess.

Bei der sich im Staatsarchiv des Kantons Bern befindlichen Planserie eines Landsitzes dürfte es sich um nicht realisierte Baupläne der Campagne Diemerswil handeln.[4]

Quellen

Literatur

  • Kurt Guggisberg: Philipp Emanuel von Fellenberg und sein Erziehungsstaat. Bern 1953.
  • Thomas Loertscher, Georg Germann: Währschafft, nuzlich und schön. (Ausstellungskatalog), Bern 1994, S. 336.
  • Hans Sidler: Diemerswil. Rückblick. Diemerswil 1977 (Typoskript).
Commons: Campagne Diemerswil – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Bernhard von Rodt: GenealogienBurgerlicher Geschlechter der Stadt Bern, Band 1 (1950), Burgerbibliothek Bern, Mss.h.h.LII.9.1, S. 104.
  2. Burgerbibliothek Bern, Gr.B.645
  3. Bernhard von Rodt: Genealogien Burgerlicher Geschlechter der Stadt Bern, Band 6 (1950), Burgerbibliothek Bern, Mss.h.h.LII.9.6, S. 189.
  4. Staatsarchiv des Kantons Bern, AA III 1104–1107; Loertscher 1994, S. 336.

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