Caesarius von Nazianz

Caesarius v​on Nazianz (* u​m 330 i​n Arianzos b​ei Nazianz; † Ende 368 o​der Anfang 369 i​n Bithynien i​n Kleinasien) w​ar ein Gelehrter, Mediziner u​nd ist e​in Heiliger d​er römisch-katholischen Kirche u​nd der russisch-orthodoxen Kirche.

Ikone des hl. Caesarius von Nazians

Leben

Caesarius von Nazianz war der Sohn des Bischofs Gregor von Nazianz dem Älteren und der jüngere Bruder von Gregor von Nazianz. Er studierte in Alexandria Rhetorik, Philosophie, Geometrie, Astronomie und als Hauptfach Medizin. 356 wurde er zum Hofarzt (Archiatros) und Comes des römischen Kaisers Constantius II. (337 – 361) und Julian dem Abtrünnigen (361 – 363) berufen. Als Kaiser Julian ihn für seine heidnischen Ansichten gewinnen wollte, verließ er den Hof, dessen Nachfolger Jovian holte ihn allerdings wieder zurück und Valentinian I. ernannte ihn 364 zum Statthalter der Provinz Bithynien. Seine Residenz war in Nikomedia am Marmarameer. 368 wurde er zum Comes sacrarum largitionum (Spenden- und Finanzverwalter) ernannt, nach einem Erdbeben im gleichen Jahr – dem er entkommen war – legte er sein Amt nieder. Er folgte dem Ratschlag seines Bruders und dessen Freundes Basilius und kehrte nach Nazianz zurück. Kurz nach seiner Taufe starb er vermutlich im gleichen Jahr.

Verehrung und Heiligsprechung

Caesarius, dessen Name a​us dem lateinischen „aus d​em Geschlecht d​er Cäsarianer“ beziehungsweise „der Kaiserliche“ abgeleitet wird, i​st der Schutzpatron d​er Ärzte, s​ein Gedenktag i​n der katholischen Kirche i​st der 25. Februar, i​n der orthodoxen Kirche d​er 9. März.

Werke

  • Von Caesarius’ Werken sind eine Leichenrede auf seinen Bruder und Epitaphia erhalten (Migne PG 38).
  • Seit Photios wird Caesarius ein wahrscheinlich im 5. oder im 6. Jahrhundert verfasstes dogmatisch-exegetisches Werk zugeschrieben (Caesarii Dialogi bzw. Pseudo-Kaisarios, Migne PG 38, 851ff.), das in Dialogform zu verschiedenen theologischen Fragen Stellung nimmt und Beschreibungen spätantiker Völker enthält. Es gilt als eine der frühesten schriftlichen Quellen über die Slawen.

Literatur

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