Ca’ Giustinian
Ca’ Giustinian ist ein Palast in Venedig in der italienischen Region Venetien. Er liegt im Sestiere San Marco mit Blick auf den Canal Grande neben dem Hotel Bauer Palazzo.
Geschichte
Die Familie Giustinian, eine illustre, venezianische Patrizierfamilie, ließ den Palast in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts anstelle eines früheren Gebäudes, in dem in der ersten Hälfte des genannten Jahrhunderts Lorenzo Giustinian, der erste Patriarch von Venedig lebte, errichten.
Im 17. Jahrhundert fiel das Anwesen an die Morosinis. Ende der 1820er-Jahre wurde es in ein Hotel namens „Europa“ umgewandelt, in dem unter anderem Théophile Gautier, Marcel Proust und Giuseppe Verdi abstiegen.
Am 19. Oktober 1866 unterschrieb der französische Generalbevollmächtigte, Edmond Lebœuf, das formelle Dokument zur Aufgabe von Venedig,[1] ein Vorspiel zur Volksabstimmung in Venetien am 21. und 22. Oktober 1866.
Nachdem die Stadt Venedig den Palast aufgekauft hatte, wurde er grundlegend restauriert und beherbergt heute die Büros der Biennale di Venezia.
Beschreibung
Die großartige gotische Fassade des Ca’ Giustinian erstreckt sich über vier Stockwerke, die durch Gesimse voneinander getrennt sind.
Der Hauptteil des Palastes wurde Ende des 15. Jahrhunderts mit einem Gebäude auf seiner Linken verbunden, wobei eine Gasse wegfiel. Seitdem bilden die beiden Gebäude eine Einheit.
Der größte Teil der Fensteröffnungen sind Einfachfenster, meist mit Kielbögen, in weißen Steinrahmen auf der Fassadenfläche in Ziegel. Sie unterscheiden sich von denen im mittleren Teil: Im Erdgeschoss gibt es ein Rundbogenportal mit zwei Einzelfenstern, die mit Verdachungen versehen sind. Darüber liegen in den beiden Hauptgeschossen und im obersten Geschoss drei Vierfachfenster aus späterer Zeit, alle mit vorspringenden Balustern.
Bemerkenswert ist auf der linken Seite des Erdgeschosses ein venezianisches Fenster
Oben begrenzt eine gezahntes Dachtraufe die Fassade, auf der eine Dachterrasse mit Balustern sitzt, von der aus man den letzten Teil des Canal Grande, die Punta della Dogana und das San-Marco-Basin überblickt.
Einzelnachweise
- Alessandro Mocellin: Il Veneto nel 1866 non è mai stato ceduto all'Italia (prima parte). In: Il Mattino di Padova. 19. Oktober 2011. Abgerufen am 3. September 2019.
Literatur
- Marcello Brusegan: I palazzi di Venezia. Newton & Compton, Rom 2007. ISBN 978-88-541-0820-2. S. 182–183.