Burgstall Steinberg (Viechtach)

Der Burgstall Steinberg l​iegt 1150 m nordnordwestlich v​on Blossersberg, e​inem Gemeindeteil d​er niederbayerischen Stadt Viechtach i​m Landkreis Regen bzw. 1500 m nordöstlich v​on Viechtach. Die Anlage wird a​ls Bodendenkmal u​nter der Aktennummer D-2-6943-0009 i​m Bayernatlas a​ls „ebenerdiger Ansitz d​es Mittelalters“ geführt.

Burgstall Steinberg
Lageplan des Burgstalls Steinberg (Viechtach) auf dem Urkataster von Bayern

Lageplan d​es Burgstalls Steinberg (Viechtach) a​uf dem Urkataster v​on Bayern

Alternativname(n) Burgstall Blossersberg, Burgstall Stein
Staat Deutschland (DE)
Ort ViechtachBlossersberg
Entstehungszeit mittelalterlich
Burgentyp Höhenburg, Spornlage
Erhaltungszustand Burgstall, Halsgraben, untertägige Reste
Ständische Stellung Ministerialenburg
Geographische Lage 49° 6′ N, 12° 54′ O
Höhenlage 438 m ü. NN
Burgstall Steinberg (Bayern)

Beschreibung

Der ehemalige mittelalterliche ebenerdige Ansitz l​iegt auf e​inem Sporn a​uf der Nordseite e​ines Flussknies d​es Schwarzen Regens. Durch e​inen Halsgraben w​ird das Burgareal v​om Hinterland abgetrennt. Das Burgareal a​uf der Spornspitze umfasst ca. 100 × 100 Meter, vorhandene Bodenstrukturen deuten a​uf eine ehemalige Bebauung hin, e​ine deutliche Mulde eventuell a​uf einen abgerissenen früheren Turm. Durch d​en Graben führt e​in von Osten a​uf halber Höhe d​es Uferhangs kommender a​lter Weg u​m den Burgstall h​erum nach u​nten zum Fluss. Der Burgstall l​iegt am Fernwanderweg „Baierweg“ u​nd ist d​as ganze Jahr über f​rei zugänglich.

Geschichte

Dieser Sitz diente zur Kontrolle des Weges auf der Nordseite des Schwarzen Regens und einer Furt, die unterhalb der Anlage den Schwarzen Regen querte. Für deren Überquerung mit Handelswaren wurde vermutlich Zoll verlangt. Blossersberg war ab dem 12. Jahrhundert Ministerialensitz der Regensburger Domvögte. Um 1120 tritt ein „Heinricus de Plassansperch“ als Zeuge für das Kloster Oberaltaich auf; 1187 sind „Ramunc et Friderich de Blassenberch“ urkundlich gesichert. Diese standen wie auch der im dritten Viertel des 12. Jahrhunderts genannte „Albertus de Plassansperch“ bereits im Dienste der Bogener Grafen, die nach dem Erlöschen der domvogtischen Linie 1148 die meisten Ministerialen übernommen hatten. Ob die Burg ist bereits unter den Regensburger Domvögten oder erst unter den Grafen von Bogen errichtet wurde, ist ungewiss. Nach dem Aussterben der Grafenfamilie ging die Burg 1242 an die Wittelsbacher über, und so wird Blossersberg bereits in den ältesten herzoglichen Urbaren von 1301/07 als „Plassensberg“ genannt. Am 12. April 1373 wird Stein mit dem Burgstall von Hanns Nußberger zu Neunußberg erworben. Der Sitz wird 1373 bereits als Burgstall bezeichnet, war damals schon abgegangen.

Literatur

  • Rudolf Penzkofer: Altbayern Reihe I Heft 18: Das Landgericht Viechtach und das Pfleggericht Linden. Hrsg.: Kommission für Bayerische Landesgeschichte (= Historischer Atlas von Bayern. Altbayern, Heft 18). München 1968, S. 42 ff. und 129 ff. (Digitalisat [abgerufen am 3. April 2021]).
  • Manfred Böckl: Keltenschanzen, Ringwälle, Burgställe: 120 Ausflüge zu verwunschenen Plätzen im Niederbayerischen Hügelland und im Bayerischen Wald. Kindle Direct Publishing, 2020.
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