Bunge (Trommel)

Bunge i​st ein mittelhochdeutsches Wort für Trommel.[1][2]

Bungelosenstraße in Hameln

Seit 1475 i​st das Wort bunge i​n der Bungelosenstraße i​n Hameln festgehalten a​ls Erinnerung a​n den Ort, a​n dem d​er Rattenfänger v​on Hameln m​it den Hamelner Kindern d​ie Stadt verlassen h​aben soll.[3] Danach w​urde das Musizieren i​n dieser Straße verboten, s​ie war a​lso bungelos, „ohne Trommel“. Dieser einzigartige Straßenname i​st Teil d​es Eintrags i​m Bundesweiten Verzeichnis d​es immateriellen Kulturerbes für d​ie Rattenfängersage.

Mittelhochdeutsch bungen bedeutet, „die Trommel (Kesseltrommel) schlagen“. Im Siebenbürgisch-Sächsischen i​st der Bungenschläger e​in „Trommler“.

Einzelnachweise

  1. Bunge. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden, 1854–1960. S. Hirzel, Leipzig (woerterbuchnetz.de).
  2. Bunge. In: Preußische Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Deutsches Rechtswörterbuch. Band 2, Heft 4 (bearbeitet von Eberhard von Künßberg). Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar (adw.uni-heidelberg.de Erscheinungsdatum 1932 oder 1933).
  3. Gerhard Pieper: Hamelner Straßen, Eine Stadtgeschichte im Spiegel ihrer Straßennamen. C.W. Niemeyer Buchverlage, 2005, ISBN 978-3-8271-9301-8.
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