Bund der Kriegsblinden Deutschlands
Der Bund der Kriegsblinden Deutschlands e. V. (BKD) ist ein Selbsthilfeverband. In der Öffentlichkeit ist der Bund durch die Vergabe des Hörspielpreises der Kriegsblinden bekannt. Er gehört u. a. der Weltblindenunion an.
Geschichte
Der Bund der Kriegsblinden Deutschlands e. V. (BKD) wurde im Jahr 1949 gegründet und ist die Nachfolgeorganisation des 1916 in Berlin entstandenen Bundes erblindeter Krieger. Der Bund ist damit die älteste deutsche Kriegsopferorganisation.[1] Erster Vorsitzender des Bundes war Peter Plein. Sein langjähriger Bundesvorsitzender war Franz Sonntag (1965–1996).
Der BKD setzt sich in erster Linie sozialpolitisch ein und gewährleistet die Bundeskurfürsorge. Des Weiteren unterhält der BKD Kriegsblinden-Kurheime in Bad Pyrmont und Brilon.
Der Bund der Kriegsblinden Deutschlands hat natürlicherweise seit Jahren sinkende Mitgliederzahlen: Waren 2005 noch 1262 Kriegsblinde und 1760 Kameradenwitwen/-witwer Mitglied, sanken diese Zahlen bis Ende 2010 auf 681 bzw. 1192 und bis Ende 2015 auf 371 Kriegsblinde und 695 Kameradenwitwen und -witwer. Im Januar 2017 waren noch 328 Kriegsblinde und 602 Kameradenwitwen/-witwer Mitglied,[2] im Januar 2018 noch 288 Kriegsblinde und 522 Kameradenwitwen/-witwer.[3] Zum Jahreswechsel 2018/2019 waren 260 Kriegsblinde und 460 Witwen/Witwer Mitglied,[4] per Ende 2019 noch 222 Kriegsblinde und 382 Kameradenwitwen/-witwer.[5] Allerdings können laut Satzung auch durch Wehr- oder Zivildienst nach 1945, durch Auslandseinsätze der Bundeswehr, Gewalt und Berufsunfälle erblindete Personen sowie Witwen / Witwer der betreffenden Personen Mitglied werden.
Von 1951 bis 2019 war der BKD der Träger des Hörspielpreis der Kriegsblinden, seit 1994 zusammen mit Film- und Medienstiftung NRW. 2020 hat der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband diese Aufgabe vom BKD übernommen.
Siehe auch
Literatur
- Bund der Kriegsblinden Deutschlands e.V. (Hrsg.): 75 Jahre Bund der Kriegsblinden Deutschlands e.V., 1916-1991, Selbstverlag, Bonn 1991, ISBN 3-937179933.
Weblinks
Einzelnachweise
- Uta Krukowska: Kriegsversehrte. Allgemeine Lebensbedingungen und medizinische Versorgung deutscher Versehrter nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in der Britischen Besatzungszone Deutschlands – dargestellt am Beispiel der Hansestadt Hamburg, Books on Demand, Norderstedt bei Hamburg 2006, Seite 126, ISBN 3-833-44725-7.
- Rückschau und Ausblick 2016/2017. Bund der Kriegsblinden Deutschlands e.V., abgerufen am 25. April 2017.
- Rückschau und Ausblick 2017/2018. Bund der Kriegsblinden Deutschlands e.V., abgerufen am 13. Februar 2018.
- Rückschau und Ausblick zum Jahreswechsel 2018/2019. Bund der Kriegsblinden Deutschlands e.V., abgerufen am 1. Januar 2019.
- Rückschau und Ausblick zum Jahreswechsel 2019/2020. Bund der Kriegsblinden Deutschlands e.V., abgerufen am 6. Juli 2020.