Bulleit
Bulleit ist eine weltweit vertriebene Whiskey-Marke des Diageo-Konzerns. Unter dem Label Bulleit werden Bourbon Whiskey und Rye Whiskey verkauft. Bulleit Bourbon wurde bis Ende 2013 von Four Roses in Kentucky produziert, über den derzeitigen Herstellungsort bestand Unklarheit[1], Bulleit Rye wird in der MGP Distillery in Indiana produziert und dann von Diageo in eigenen Flaschen unter eigenem Namen verkauft.
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Für einen Bourbon enthält die Maische für Bulleit Bourbon mit 28 % einen ungewöhnlichen hohen Anteil an Roggen, was dem Whiskey seinen besonderen Geschmack verleiht. Der Rye Whiskey hat einen Roggenanteil von 95 % in der Maische und damit mehr Roggen als die meisten anderen Rye Whiskeys, deren Roggenanteil meist nur wenig über den gesetzlich vorgeschriebenen 51 % liegt.
In den Jahren 2016 bis 2017 wurde eine neue große Brennerei mit Besucherzentrum in Shelbyville, Kentucky errichtet und 2019 für Besucher geöffnet.[2] Der Bau sollte 115 Millionen US-Dollar kosten und 1,8 Millionen Gallonen (~ etwa 38.000 Hektoliter) Bourbon im Jahr produzieren. Auf insgesamt 300 Acres (etwa 120 Hektar) sollten dort neben der Produktionsanlage sechs Lagerhäuser entstehen, in denen der Whiskey reift.[3]
Vor der Eröffnung der neuen Brennerei gab es seit September 2014 ein Besucherzentrum in der ehemaligen Stitzel-Weller Distillery in Shively, Kentucky, in der Diageo den Bulleit Bourbon abfüllte und lagerte.[4] Das Besucherzentrum mit einer kleinen Mikrodestillerie war Teil des Kentucky Bourbon Trails.[5]
Produkte
Verkauft wird der Bulleit Whiskey in 5 Verschiedenen Varianten:
- Bulleit Bourbon (4 Jahre alt, Maische aus 68 % Mais, 28 % Roggen und 4 % Gerste. 45%vol)
- Bulleit 95 Rye (4 Jahre alt, Maische aus 95 % Roggen und 5 % Gerste. 45%vol)
- Bulleit Bourbon 10 Years Old (10 Jahre alt, 45,6%vol)
- Bulleit Barrel Strength (ohne Altersangabe, 59,6%vol)
- Bulleit Blenders Select (ohne Altersangabe, 50%vol)
Brennerei
Diageo lässt seinen Whiskey bisher in anderen Großbrennereien produzieren und füllt ihn dann in eigene Flaschen ab. Aufgrund des Bourbon-Booms seit etwa 2000 werden derzeit US-weit die Destillery-Kapazitäten knapp, sodass Diageo sich entschloss, für 115 Millionen US-Dollar eine eigene Brennerei in Kentucky zu bauen.
Geschichte und Marketing
Tom Bulleit gab in den 1990ern seine Arbeit als Anwalt auf und begann – eigenen Angaben zufolge –, nach Rezept seines Urgroßvaters August Bulleit Bourbon-Whiskey zu produzieren. Ob Augustus Bulleit wirklich existierte und ob er tatsächlich Whiskey brannte, ist allerdings unklar.[1] Diageo kaufte Bulleit 1997. Seitdem ist Bulleit einer der am stärksten expandierenden Premium-Whiskeys am Markt. Seit 2011 lässt Diageo auch Rye Whiskey produzieren.[5]
Beworben wird die Marke mit Tom Bulleit, Nachfahre einer Brennerei-Familie aus dem 19. Jahrhundert, auf deren Rezept Diageo zufolge der heutige Bulleit-Whiskey beruht. Eine Eigenschaft, die bei der Werbung hervorgehoben wird, ist Anti-Established.[6] Im Gegensatz zu anderen Marken des Diageo-Konzerns wie Johnnie Walker oder Smirnoff betreibt Diageo nur wenig offensives Marketing. Stattdessen setzt Diageo für den Vertrieb von Bulleit vor allem auf den prononcierten Roggen-lastigen Geschmack, den im Vergleich zu anderen Premium-Whiskeys günstigen Preis und das Flaschendesign mit hohem Wiedererkennungswert.[7]
Anmerkungen
- Chuck Cowdery: Where Is the Bulleit Distilling Company?, The Chuck Cowdery Blog 6. März 2014
- Frontier Whiskey Experience | Kentucky Bourbon Trail® | Bulleit. Abgerufen am 26. Oktober 2019 (englisch).
- Chuck Cowdery: Diageo Announces New $115M Kentucky Distillery, the Chuck Cowdery Blog 29. Mai 2014
- Fred Minnick: Diageo to Build $115-Million Distillery in Kentucky, Fred Minnick.com
- Gregory A. Hall: Bulleit Experience opens at Stitzel-Weller, The Courier-Journal 16. September 2014
- Bulleit: Anti-Established (Memento des Originals vom 13. Dezember 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Ads of the World, abgerufen am 5. Dezember 2015.
- Nathan Mattise: Why San Francisco Is Obsessed with Bulleit, Esquire 1. November 2013
Weblinks
- Bulleit Offizielle Website