Buckelpokal
Ein Buckelpokal (Kopoder, Knorrecht oder Kop) ist eine im 16. und 17. Jahrhundert sehr verbreitete Form silberner, repräsentativer Trinkgefäße. Wie alle frühen Pokale hat er oft einen Deckel; seine durch Hammerschläge nach außen getriebenen Buckel geben ihm den Namen. Bis ins 18. Jahrhundert wurde er überall im deutschen Kulturraum gefertigt. Sonderformen sind der Traubenpokal mit einer Vielzahl gleichmäßig verteilter kugeliger Buckel und der ähnliche Ananaspokal mit solchen mehr rhombischer Form. Der Akeleipokal (auch Akeleibecher), seine Gestalt erinnert an die Akeleiblüte, hat an der Kuppa eine doppelte Buckelreihe; in der Kehle dazwischen greifen die spitz ausgezogenen Ausläufer dieser Wölbungen wechselseitig ineinander. Die Nürnberger Goldschmiedeordnung schrieb den Gold- und Silberschmieden seit 1531 diesen Typ als Meisterstück vor. Ihr folgten viele andere deutsche Städte bis ins 18. Jahrhundert.[1]
Beispiele
Literatur
- Helga Müller: Der spätgotische Buckelpokal. Ursprung u. Entwicklung. München 1983. (Dissertation)
- Edmund W. Braun: Agleybecher (Ackleybecher), in: Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte, Bd. I (1933), Sp. 206–212; in: RDK Labor, URL: <http://www.rdklabor.de/wiki/Agleybecher> [2. Oktober 2015]
Weblink
- Abbildung eines Buckelpokals der Renaissance (Memento vom 30. März 2006 im Internet Archive)
Einzelnachweise
- Reallexikon, S. 206
- "Buckelpokal" von Hans Pezolt, abgerufen am 14. Juli 2014
- Buckelpokal mit Deckel und bekrönendem Basilisk (Memento des Originals vom 15. Juli 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 14. Juli 2014