Bryter Layter
Bryter Layter ist das zweite Studioalbum des britischen Folk-Sängers Nick Drake aus dem Jahr 1970, das jedoch erst nach Verschiebung im März 1971 von Island Records auf den Markt gebracht werden konnte. Der Albumtitel ist eine Stilisierung von „brighter later“ („Später heiter“), einer gängigen Redewendung aus damaligen Wetterberichten des BBC.
Hintergrund
Das Album entstand 1970, als Studiomusiker waren unter anderem John Cale (The Velvet Underground) und Richard Thompson (Fairport Convention) sowie die Soul-Sängerinnen P. P. Arnold und Doris Troy beteiligt. Wie der Vorgänger Five Leaves Left verknüpft das Album Folk mit Kammermusik, so kommen neben Gitarren auch Streichinstrumente, Flöte und Cembalo zum Einsatz. Außerdem gibt es Jazz-Anklänge auf mehreren Songs.
Titelliste
Alle Songs stammen aus der Feder von Nick Drake.
Seite 1
- 1. Introduction – 1:33
- 2. Hazey Jane II – 3:46
- 3. At the Chime of a City Clock – 4:47
- 4. One of These Things First – 4:52
- 5. Hazey Jane I – 4:31
Seite 2
- 6. Bryter Layter – 3:24
- 7. Fly – 3:00
- 8. Poor Boy – 6:09
- 9. Northern Sky – 3:47
- 10. Sunday – 3:42
Besetzung
- Nick Drake – Gesang, Gitarre
- Dave Pegg – Bass (Tracks 1–3, 5–10)
- Ed Carter – Bass (4)
- Dave Mattacks – Schlagzeug (1, 2, 5, 6, 10)
- Mike Kowalski – Schlagzeug (3, 4, 8, 9)
- Richard Thompson – Lead-Gitarre (2)
- Ray Warleigh – Altsaxophon (3, 8), Flöte (10)
- Paul Harris – Klavier (4)
- Chris McGregor – Klavier (8)
- Lyn Dobson – Flûte (6)
- John Cale – Bratsche, Cembalo (7), Celesta, Klavier, Orgel (9)
- P. P. Arnold – Begleitgesang (8)
- Doris Troy – Begleitgesang (8)
- Produktion
- Robert Kirby – Arrangements (1–3, 5, 10)
- Joe Boyd – Produzent
- John Wood – Toningenieur
Rezeption
Quelle | Bewertung |
---|---|
Allmusic | [1] |
Pitchfork | [2] |
Das Album Bryter Layter gilt, wie alle drei Alben von Nick Drake, als Klassiker der Musikgeschichte und taucht in vielen Bestenlisten von Musikmagazinen auf. Der Rolling Stone wählte es 2003 auf Platz 245 der 500 besten Alben aller Zeiten (deutschsprachige Ausgabe Platz 145).[3]
„Nach dem grandiosen, aber kommerziell nicht erfolgreichen Debüt ‚Five Leaves Left‘ verließ sich Nick Drake wieder auf Produzent Joe Boyd und den Arrangeur Robert Kirby. […] Der Aufwand zahlte sich erneut nur künstlerisch aus: Das durchweg filigrane Songmaterial lebte von den kongenialen Arrangements Kirbys und Drakes fein gewobenen Melodien.“
In der Auswahl der 500 besten Alben aller Zeiten des New Musical Express erreichte es Platz 140.[5] Das Magazin wählte Bryter Layter zudem auf Platz 14 der 50 besten Alben des Jahrzehnts.[6]
Das Album belegt Platz 50 der 200 besten Alben aller Zeiten von Uncut.[7]
Pitchfork führt es auf Platz 55 der 100 besten Alben der 1970er Jahre.[8]
Bryter Layter wurde wie auch Five Leaves Left und Pink Moon in die 1001 Albums You Must Hear Before You Die aufgenommen.[9]
Nachwirkung
Einige der Songs des Albums wurden von anderen Musikern gecovert, darunter At the Chime of a City Clock von The High Llamas, Northern Sky von Maximo Park sowie Fly von Kristin Hersh und The Soundtrack of Our Lives.[10]
Fly ist in Wes Andersons Film The Royal Tenenbaums zu hören. Northern Sky unterlegt den Vorspann von Der wunderbare Mr. Rogers. One of These Things First ist auf dem Grammy-prämierten Soundtrack von Garden State vertreten. Songs des Albums kamen in verschiedenen Fernsehserien wie This Is Us oder Elementary zum Einsatz.
Auch das Albumcover wurde zitiert: Mit ihrem Album Akuma no Uta zollte die japanische Experimental-Band Boris ab der US-Veröffentlichung dem Nick-Drake-Album Tribut.
Einzelnachweise
- Review von Ned Raggett auf AllMusic.com (abgerufen am 9. Oktober 2016)
- Review von Jayson Greene auf Pitchfork.com (abgerufen am 9. Oktober 2016)
- 500 beste Alben (Rolling Stone) auf forum.rollingstone.de (abgerufen am 21. März 2021)
- Rolling Stone, 11/2004, S. 25.
- The 500 Greatest Albums Of All Time auf nme.com (abgerufen am 21. März 2021)
- The Greatest Albums of All Time: The ‘70s, in: New Musical Express, 18. September 1993.
- 200 Greatest Albums Of All Time, in: Uncut 02/2016.
- Top 100 Albums of the 1970s auf pitchfork.com, abgerufen am 25. August 2017
- 1001 Albums You Must Hear Before You Die
- Nick Drake Coverversionen auf whosampled.com (abgerufen am 1. Juli 2018)