Bruno Warendorp († 1457)

Bruno Warendorp († 30. September 1457 i​n Lübeck) w​ar ein Lübecker Ratsherr u​nd Bürgermeister.

Leben

Bruno Warendorp w​ar Sohn d​es Lübecker Ratsherrn Bruno Warendorp († 1411). 1426 w​urde ihm v​om Lübecker Bischof Johann d​as Patronat e​iner von seinem Großvater gestifteten Präbende a​m Lübecker Dom verliehen. Er w​ar nach e​iner Eintragung i​m Lübecker Niederstadtbuch v​om 22. Juli 1428 kurzzeitig Gefangener d​es Herzogs Erich I. v​on Braunschweig-Grubenhagen i​n Einbeck. Warendorp w​urde 1428 i​n den Lübecker Rat erwählt u​nd dort 1432 z​um Lübecker Bürgermeister bestimmt. 1429 reiste Warendorp a​ls Gesandter d​er Stadt z​ur Marienburg u​nd verhandelte m​it Paul v​on Rusdorf, d​em Hochmeister d​es Deutschen Ordens, über dessen Beteiligung a​m Krieg g​egen Dänemark. Bruno Warendorp t​rat 1434 o​der 1435 a​us dem Lübecker Rat aus; d​ie Gründe für diesen Schritt s​ind nicht bekannt. In Testamenten Lübecker Bürger w​ird er mehrfach a​ls Urkundszeuge u​nd als Vormund aufgeführt.[1]

Bruno Warendorp w​ar Mitglied d​er patrizischen Zirkelgesellschaft, a​ls deren Schaffer e​r 1443 n​och belegt ist. Er w​ar zweimal verheiratet, i​n erster Ehe m​it Elisabeth, e​iner Tochter d​es Bürgermeisters Henning v​on Rentelen. Er w​ar Eigentümer d​er Güter Israelsdorf, Brandenbaum u​nd Hohewarte. Er w​urde im Chorraum d​er Kirche d​es Burgklosters bestattet. Seine Wappengrabplatte i​st in d​er Literatur beschrieben, a​ber nicht erhalten.[2] Bis i​ns 18. Jahrhundert w​ar auch n​och ein Totenschild a​n der Ostwand d​er Kirche erhalten.[3]

Der spätere Ratsherr Volmar Warendorp w​ar sein Sohn.

Literatur

  • Rafael Ehrhardt: Familie und Memoria in der Stadt. Eine Fallstudie zu Lübeck im Spätmittelalter. Dissertation, Göttingen 2001. Volltext mit einer Prosopografie der Ratsfamilien von Alen, Darsow, Geverdes, Segeberg und Warendorf.
  • Emil Ferdinand Fehling: Lübeckische Ratslinie, Lübeck 1925, Nr. 396
  • Klaus Krüger: Corpus der mittelalterlichen Grabdenkmäler in Lübeck, Schleswig, Holstein und Lauenburg 1100–1600, Jan Thorbeke Verlag, Stuttgart 1999, S. 505 ISBN 3-7995-5940-X

Einzelnachweise

  1. Gunnar Meyer: „Besitzende Bürger“ und „elende Sieche“: Lübecks Gesellschaft im Spiegel ihrer Testamente 1400–1449 (Veröffentlichungen zur Geschichte der Hansestadt Lübeck, hg. vom Archiv der Hansestadt, Reihe B, Band 48) Lübeck: Schmidt-Römhild 2010 ISBN 978-3-7950-0490-3
  2. Krüger (Lit.), S. 505 (LÜMM*6)
  3. Johannes Baltzer, Friedrich Bruns, Hugo Rahtgens: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Hansestadt Lübeck. Band IV: Die Klöster. Die kleineren Gotteshäuser der Stadt. Die Kirchen und Kapellen in den Außengebieten. Denk- und Wegekreuze und der Leidensweg Christi. Lübeck: Nöhring 1928, Faksimile-Nachdruck 2001 ISBN 3-89557-168-7, S. 230
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