Bromme-Kultur

Die spätpaläolithische Bromme-Kultur i​st nach d​em Fundplatz Bromme b​ei Sorø a​uf der dänischen Insel Seeland benannt. Sie w​ird in Deutschland a​uch Lyngby-Kultur n​ach dem Fundplatz Nørre Lyngby i​n Jütland genannt. Sie dauerte e​twa von 11.400 b​is 10.500 v. Chr. u​nd wurde 1944 v​on dem dänischen Archäologen Erik Westerby (1901–1981) entdeckt. Es existieren hauptsächlich verstreute Einzelfunde, darunter Stielspitzen, w​ie die Lyngby-Spitze u​nd Beile a​us Rengeweih, w​ie das Lyngby-Beil.

Verbreitungsgebiet – ohne Schonen

Sie i​st vor a​llem in Dänemark, Schonen u​nd Norddeutschland während d​es Allerød-Interstadials verbreitet. Die Wirtschaft beruhte a​uf der Jagd a​uf Elch u​nd Riesenhirsch. Gegenüber d​er vorangegangenen Hamburger Kultur n​ahm die Bedeutung d​er Rentierjagd ab.

Endglazial – Eiskerndaten mit Kulturen

Materielle Kultur

Umzeichnung einer Spitze der Bromme-Kultur.

Die Silexverarbeitung z​eigt Ähnlichkeiten z​ur gleichzeitigen Federmesserkultur. Klingen wurden d​urch direkt harten Schlag a​us zylindrischen Kernen hergestellt. Die Schlagfläche w​urde durch partielle Kernscheiben erneuert.

Wohnplätze

Aus Langå i​st ein Wohnplatz m​it zentraler Herdstelle bekannt. Eine Steinkonzentration v​on 3 b​is 4 m Durchmesser könnte d​en Standplatz e​ines Zeltes anzeigen. In Stoksbjerg Vest w​aren die Herdstellen 58 cm groß u​nd leicht eingetieft u​nd enthielten v​iel thermisch beschädigten Feuerstein. Eine rechteckige Fläche v​on 4,5 m​al 5 m z​eigt vielleicht d​en Standort e​ines Zeltes an.

Fundstellen

  • Ommelshoved, Ærø
  • Hollendskjær, Jütland Vendsyssel
  • Langå, Jütland
  • Løvenholm, Jütland Djursland
  • Nørre Lyngby, Jütland:
    • Die prähistorischen Süßwasserablagerungen bei Nørre Lyngby an der Jammerbucht im Nord-Westen Dänemarks liegen heute an der Grenze zwischen See und Land.
    • 1889 fand man erstmals ein Rentiergeweih unter einer Klippe
    • 1913 fand man während einer systematischen geologischen Untersuchung eine Projektilspitze aus Feuerstein. Zu dieser Zeit sprach man oft von einer sogenannten „Lyngby-Kultur“. Heute jedoch spricht man im Allgemeinen von der „Bromme-Kultur.“
    • 1993 tauchte während einer quartären, paleontologischen Forschungsgrabung eine Rentierrippe mit Bearbeitungsspuren auf[1]
  • Ramsgård, Jütland
  • Æskebjerg, Seeland
  • Bromme, Seeland
  • Holmegårds mose, Seeland
  • Højgård, Seeland
  • Knudshoved Odde, Seeland
  • Stoksbjerg, Seeland
  • Trollesgave, Seeland
  • Bro, Fünen
  • Segebro, Schonen, Schweden (ältester Wohnplatz)

Literatur

  • Lars Larsson: Neue Fundplätze der Späteiszeit im südlichen Schweden. In: Archäologisches Korrespondenzblatt. Band 23, Heft 3, 1993, ISSN 0342-734X.
  • Lars Larsson, Johannes Lepiksaar: Segebro. En tidigatlantisk boplats vid Sege Ås mynning. Malmö. Malmöfynd, 4 1982

Einzelnachweise

  1. Anders Fischer: Late Palaeolithic Nørre Lyngby – a northern outpost close to the west coast of Europe. (PDF) 2013, abgerufen am 24. Juli 2017 (englisch, deutsch).
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