Brodersenstraße
Die Brodersenstraße ist eine Innerortsstraße im 13. Stadtbezirk (Bogenhausen) von München. Sie führt von Englschalking nach Südosten in Richtung Dornach, einem Ortsteil der angrenzenden Gemeinde Aschheim im Landkreis München. Sie führt damit zum einzigen für Kraftfahrzeuge benutzbaren Übergang vom Stadtbezirk 13 der Landeshauptstadt zur Gemeinde Aschheim.
Brodersenstraße | |
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Villenartiges Bürogebäude Brodersenstraße 36 | |
Basisdaten | |
Landeshauptstadt | München |
Stadtbezirk | Bogenhausen |
Name erhalten | 1930[1] |
Anschlussstraßen | Schnorr-von-Carolsfeld-Straße, Dornacher Weg |
Querstraßen | Barlowstraße, Seidleinweg, Plankenhofstraße, Max-Nadler-Straße, Max-Proebstl-Straße, Savitsstraße, Mäleßkircherstraße, Glücksburger Straße, Kunihohstraße, Küstnerstraße |
Plätze | Braklplatz (nicht bezeichnet) |
Nummernsystem | Orientierungsnummerierung |
Linie 8 (Flughafenlinie) | S-Bahnhof Englschalking |
Nutzung | |
Nutzergruppen | Fußverkehr, Radverkehr, Individualverkehr |
Straßengestaltung | zweispurig, nur teilweise mit Gehweg |
Technische Daten | |
Straßenlänge | 1,4 km |
Verlauf
Die Straße setzt an der Kreuzung mit der Barlowstraße die aus dem historischen Dorfzentrum von Englschalking kommende Schnorr-von-Carolsfeld-Straße unter Fortführung der damaligen Hausnummernzählung (beginnend mit Nr. 24, inzwischen abgebrochen[2]) fort, quert nach rund 100 m die S-Bahn-Strecke S 8 zum Flughafen München, auf der zugleich der Güterverkehr des Münchner Nordrings der Bahn stattfindet, auf einer höhengleichen, beschrankten Kreuzung, führt weiter durch ehemaliges Ziegeleigelände, das im Norden aber durch andere Straßen erschlossen wird, und kreuzt den in Nord-Süd-Richtung geführten Straßenzug Max-Proebstl-Straße/Max-Nadler-Straße. Hier befindet sich südlich der Komplex der Rudolf-Steiner-Schule und der heilpädagogischen Friedel-Eder-Schule sowie an der Südwestecke das abgeräumte, inzwischen mit einer großen Flüchtlingsunterkunft wieder bebaute Gelände eines Flüchtlingslagers aus den 2010er Jahren. Nordöstlich liegt eine kleine Mehrfamilienhauswohnanlage. An dieser Stelle geht der Ortsteil Englschalking in den Ortsteil Daglfing über. Die Brodersenstraße kreuzt östlich der Einmündung der Savitsstraße (Braklplatz, nicht bezeichnet) bei einem Gartencenter die Nord-Süd-Achse Kunihohstraße/Glücksburger Straße und geht an der Küstnerstraße in den Dornacher Weg über, der die Trainingsbahn der Galopprennbahn Riem nördlich umgeht. Die Straßentrasse setzt sich noch einige Meter nach Osten als nicht unterhaltener Feldweg bis zu einer Brücke über den Hüllgraben fort und endet dann. Die Brodersenstraße ist ca. 1,4 km lang.
Bebauung
Westlich der S-Bahn ist die aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stammende Bebauung größtenteils abgebrochen und durch Neubauten ersetzt. Westlich der S-Bahn ist von der Brodersenstraße noch ein denkmalgeschütztes villenartiges Bürogebäude (Nr. 36) zugänglich, das heute zu einer Baustoffhandlung gehört.[3] Zwischen der S-Bahn und der Max-Proebstl-Straße stehen noch zwei ältere Häuser. Von dem Gärtnereibetrieb Möhl & Schnizlein des früheren Münchner Hofgartendirektors Jakob Möhl ist nichts mehr erhalten. Auch zwischen Max-Nadler-Straße und Savitsstraße ist von der älteren Bebauung infolge von Neubauten seit den 1980er Jahren fast nichts mehr erhalten. Östlich der Glücksburger Straße führt die Brodersenstraße über freies Feld.
Am westlichen Beginn der Straße, der Kreuzung mit der Barlowstraße und der Schnorr-von-Carolsfeldstraße, steht auf einer kleinen Verkehrsinsel eine Natursteinsäule mit einem kleinen, wieder ergänzten Metallkreuz. An der Ecke zur Kunihohstraße ist ein im Jahr 2010 renoviertes Wegkreuz, das Daglfinger Wegkreuz, aufgestellt.
Geplanter Ausbau
Nach dem am 27. Januar 2020 in der Süddeutschen Zeitung (Regionalteil, Seite R1) vorgestellten Siegerentwurf von Rheinflügel Severin, Düsseldorf, im umstrittenen städtebaulichen und landschaftsplanerischen Ideenwettbewerb für den Münchner Nordosten (Nordostkonzept) ist auf den rund 350 Hektar großen, bisher überwiegend landwirtschaftlich genutzten Flächen neben einem massiven Ausbau der Brodersenstraße mit einer Führung der U-Bahn Richtung Riem über die Stationen Englschalking und nördlich von Daglfing insbesondere eine massive Bebauung südlich der Straße zwischen der S-Bahn-Trasse und der Max-Proebstl-Straße bis hin zur verlängerten Memeler Straße vorgesehen.[4]
Namensherkunft
Die Straße ist nach dem Opernsänger Friedrich Brodersen (1873–1926) benannt. Die Namensgebung erfolgte nach der Eingemeindung der „unorganischen“ Gemeinde Daglfing.
Einzelnachweise
- Hans Dollinger: Die Münchner Straßennamen. 6. Auflage. Südwest Verlag, München 2007, ISBN 978-3-517-08370-4, S. 49.
- Münchner Stadtadreßbuch 1969. 114. Ausgabe, Teil IV, S. 124.
- Willibalg Karl (Hrsg.): Dörfer auf dem Ziegelland, München 2002: Buchendorfer Verlag, S. 215, ISBN 3-934036-90-2
- Wolfgang Görl: Die besten Ideen für Münchens Nordosten. In: Süddeutsche Zeitung. 27. Januar 2020, Seite R1, mit Visualisierung